Innsbruck. Hat Dominic Stoiber, Sohn des Ex-Ministerpräsidenten von Bayern, für seine Dokotorarbeit fremdes Wissen genutzt, ohne dies zu kennzeichnen? Das prüft derzeit die Universität Innsbruck – rein routinemäßig, wie sie sagt.

Wegen des Verdachts auf abgeschriebene Stellen überprüft die Universität Innsbruck derzeit die Doktorarbeit von Dominic Stoiber, Sohn des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU). Die im Herbst 2011 gestartete Überprüfung sei reine Routine, nachdem in den Medien immer wieder über Plagiate spekuliert worden sei, sagte der Sprecher der Uni, Uwe Steger.

Ob ein Verwaltungsverfahren eingeleitet worden sei, mit dem der Doktortitel widerrufen werde, könne wegen der in Österreich verfassungsmäßig normierten und europaweit einzigartigen Amtsverschwiegenheit und des Datenschutzes namentlich weder bestätigt noch dementiert werden, ergänzte Steger.

In einem Medienbericht-Bericht heißt es weiter, Dominic Stoiber habe seine Dissertation im Fach Politikwissenschaften im Jahr 2010 eingereicht und damit seinen Doktortitel bekommen. Die Dissertation hat den Titel: „Die Föderalismusreform I der Bundesrepublik Deutschland: Beschreibung und Bewertung der Reform und eine Analyse der Bewährung in der Praxis anhand des Nichtraucherschutzes“. Darin soll er die Verdienste seines Vaters hervorheben.

Erst vor knapp einem Jahr, im Mai, war Stoibers Tochter Veronika Saß der Doktortitel wegen Plagiaten von der Uni Konstanz aberkannt worden. Dagegen reichte sie inzwischen beim Verwaltungsgericht Freiburg Klage ein. (dapd)