Essen. Edmund Stoiber hat doch Humor. Der ansonsten eher biedere ehemalige bayrische Ministerpräsident nimmt sich in einem Sketch mit Kult-Comedian Christoph Maria Herbst alias Bernd Stromberg selbst aufs Korn. Es geht um seine legendäre Transrapid-Rede, in der sich Stoiber 2002 fürchterlich verhedderte.

Bayerns ehemaliger Ministerpräsident Edmund Stoiber hat Humor. In einem Kurzfilm mit Kult-Comedian Christoph Maria Herbst alias Bernd Stromberg parodiert Stoiber seine missglückte Transrapid-Rede. Als Kaffeemaschinen-Vertreter erläutert Stoiber in dem fünfminütigen Spot einer Sekretärin die Vorzüge des von ihm angepriesenen Modells: "Mit der Maschine können Sie, ohne dass Sie irgendwo noch einchecken müssen... können Sie in London, da können Sie in Rom, da können Sie... äh... in Frankreich, da können Sie am Hauptbahnhof in zehn Minuten den elegantesten, den feinsten Espresso machen."

Stoiber hatte vor zehn Jahren, noch als bayrischer Ministerpräsident, in einer Rede lebhaft für eine Transrapid-Verbindung zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Flughafen Franz Josef Strauß vor den Toren der Stadt geworben. Dabei versprach er sich so oft, dass der Inhalt der Rede kaum zu entschlüsseln war. Mitschnitte dieser Rede tauchten im Internet auf und sorgten auf zahlreichen Seiten für Hohn und Spott.

Stromberg ehrt ProSieben.Sat1-Chef Thomas Ebeling als "Medienmann des Jahres"

Der Film wurde während einer Preisverleihung ausgestrahlt, bei der ProSieben.Sat1-Chef Thomas Ebeling als "Medienmann des Jahres" bei den "Horizont Awards" geehrt wurde. Stoiber ist seit vergangenem Jahr Vorsitzender des Beirates der Sendergruppe. In dieser Funktion soll er die Verantwortlichen beraten - vermutlich nicht über Kaffeemaschinen.

Im Film spricht Stromberg Senderchef Ebeling seinen Respekt aus: "Sie haben es weit gebracht - für jemanden, der aus Hannover kommt." Man müsse sich ja nur angucken, was für "Graupen" dort sonst herkommen. Bundespräsident Christian Wulff, bei dem so Stromberg "die Kacke richtig am Dampfen" sei, Gerhard Schröder, zu dem Stromberg nur "oh Gott, oh Gott" einfällt und "der Maschmeyer", der "die dicke Ferres auftragen" müsse.