Hamburg. Der Gründer des Portals VroniPlag heißt Martin Heidingsfelder. Der bayerische Programmierer bekannte sich am Donnerstag dazu, dass er die Plattform ins Leben gerufen hat, auf der unter anderem Plagiate in der Doktorarbeit der FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin enthüllt wurden.

Der Betreiber der bisher anonymen Plattform VroniPlag hat sich am Donnerstag geoutet. Im Interview mit „Spiegel Online“ bekannte sich Martin Heidingsfelder mit Namen und Foto dazu, einst jene Plattform gegründet zu haben, deren Recherchen zum Entzug der Doktortitel von den FDP-Politikern Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis führten.

Die Leistung des Schwarms

Heidingsfelder ist laut dem Bericht selbst Mitglied der SPD. Er habe unter dem Pseudonym „Goalgetter“ die nach der Tochter von Edmund Stoiber, Veronica Saß, benannte Plattform gegründet. Anonym sei er geblieben, weil es bei Vroniplag „nicht um den Einzelnen, sondern um die Leistung des Schwarms“ gehe. „Es spielt keine Rolle, was ich im richtigen Leben bin, Professor, Doktor, Student oder Kaufmann.“

Mit dem Interview bei „Spiegel Online“ trat der selbstständige Programmierer aus Erlangen die Flucht nach vorne an: Sein Name sei zuletzt in mehreren Internetforen veröffentlicht worden, erklärte er. Nachdem eine Boulevardzeitung bei ihm angerufen habe und wissen wollte, ob er die Plattform ins Leben gerufen habe, wollte er das Outing „selbst in die Hand nehmen“. (dapd/we)