Berlin. . Menschen weltweit haben das neue Jahr 2012 mit Feuerwerk gefeiert. In NRW mussten die Einsatzkräfte dagegen häufiger ausrücken als im vergangenen Jahr. In Baden-Württemberg ist ein 27-Jähriger durch einen Böller getötet worden.
Mit spektakulären Feuerwerken und Riesenpartys ist in vielen Teilen der Welt das neue Jahr 2012 begrüßt worden. Am Brandenburger Tor feierten mehr als eine Million Berliner und Gäste aus aller Welt auf der Partymeile im Zentrum der Hauptstadt, wie die Veranstalter mitteilten. Lange vor Europa feierten bereits Millionen Menschen im Pazifik, Australien und Asien den Beginn des neuen Jahres.
Die Besucherzahl habe die des Vorjahres übertroffen, erklärten die Veranstalter der Silvester-Party in Berlin. Zwischenfälle gab es den Angaben zufolge nur wenige. Dabei habe es sich meist um alkoholbedingte Fälle gehandelt.
Um Mitternacht wurde der Berliner Himmel wie jedes Jahr mit tausenden Feuerwerkskörpern erhellt - dazu sangen die Scorpions auf einer großen Bühne vor dem Brandenburger Tor. Weitere Auftritte gab es von Stars und Bands wie Udo Jürgens, Kim Wilde, The Boss Hoss oder Marianne Rosenberg.
Mehr Silvester-Einsätze in NRW
In NRW musste die Polizei dagegen häufiger ausrücken als im vergangenen Jahr. Bis zum frühen Morgen mussten die Einsatzkräfte allein bei 1029 Körperverletzungen und 371 Sachbeschädigungen einschreiten. In Siegen wurde ein 56-jähriger Mann bei einer Silvester-Feier erstochen.
In Baden-Württemberg ist in der Silvesternacht ein 27-Jähriger beim Zünden eines Silvesterböllers getötet worden. Wie die Göppinger Polizei am Sonntag mitteilte, wollte der Mann auf der Schwäbischen Alb einen mitgebrachten Knallkörper zünden, als dieser plötzlich vor ihm explodierte. Die heftige Detonation verletzte ihn den Angaben zufolge so schwer, dass er noch im Rettungswagen seinen Verletzungen erlag. Ein in der Nähe stehender 20-Jähriger wurde schwer, ein 39-Jähriger leicht verletzt.
Den Polizeiangaben zufolge ereignete sich der Unfall kurz nach Mitternacht auf dem Aasrücken bei Hohenstaufen. Dorthin waren die Gäste einer Party aus dem Ort Ottenbach gefahren, um ihre Böller und Feuerwerke zu zünden. Die Polizei geht nach bisherigem Ermittlungsstand davon aus, dass der Getötete den Böller selbst mitgebracht hatte. Es handle sich um einen im freien Handel nicht erhältlichen Feuerwerkskörper. Noch ist unklar, ob der 27-Jährige ihn womöglich selbst bastelte.
Trotz weitgehender Verbote und eines harten Vorgehens der Behörden gegen illegale Feuerwerke sind auch in Italien bei Silvesterknallereien zwei Menschen ums Leben gekommen und mehr als hundert weitere verletzt worden. In Casandrino nahe der südlichen Stadt Neapel starb ein 39-jähriger Mann durch einen Querschläger, als Menschen Freudenschüsse in die Luft abfeuerten, wie italienische Medien berichteten. Die Kugel traf demnach den Mund des Mannes.
Schwere Verletzungen und Tote durch Feuerwerken in Italien
In Palermo auf Sizilien verlor ein 14-jähriger Junge den Berichten zufolge durch Böller die Finger an einer Hand. Er werde zudem möglicherweise ein Auge verlieren. In Rom starb demnach ein 31-jähriger Mann, als er ein Feuerwerk anzündete. Dieses habe eine Reihe weiterer Knallkörper gezündet, wodurch die Wohnung in Brand geraten sei. Mehrere weitere Menschen wurden den Angaben zufolge bei dem Unfall verletzt, darunter vier Kinder.
Vor allem im Süden Italiens wird die Tradition der Silvesterknallerei hochgehalten. In diesem Jahr verhängten mehrere Städte des Landes - darunter Turin, Bari, Mailand und Venedig - ein Verkaufsverbot für Feuerwerke.
In Paris versammelten sich 360.000 Menschen auf der Prachtmeile Champs-Elysées und rund um den Eiffelturm. Die Polizei war mit einem Großaufgebot von 60.000 Sicherheitskräften und Sanitätern im Einsatz, Zwischenfälle wurden aber auch hier vorerst nicht bekannt.
In London bestaunten rund 250.000 Menschen ein Feuerwerk in Form und Farben der Ringe der Olympischen Spiele, die in diesem Jahr in der britischen Hauptstadt ausgerichtet werden.
Silvester-Vorreiter waren die Inseln im Pazifik
In Amsterdam beobachteten die Feiernden, wie sich zwei riesige aufblasbare Figuren, die einen holländischen Jungen und ein holländisches Mädchen darstellen sollten, langsam aufeinander zu marschierten, um sich um Punkt zwölf zu küssen.
Viele Stunden zuvor feierten bereits Millionen Menschen im Pazifikraum, Australien und Asien den Jahreswechsel. In der australischen Metropole Sydney wurde Schlag Mitternacht ein farbenfrohes, riesiges Feuerwerk über dem Hafen gezündet. Mehr als 1,5 Millionen Menschen bestaunten das zwölf Minuten dauernde Spektakel und wünschten sich alles Gute für 2012. Als erstes wurde das neue Jahr auf Inseln im Pazifik gefeiert. Erstmals war der Inselstaat Samoa unter den Vorreitern, die das neue Jahr begrüßten. Das Land hat gerade die Zeitzone gewechselt, um mit seinen Wirtschaftspartnern in der Region besser Handel treiben zu können. Dazu fiel in dem Inselstaat einmalig der 30. Dezember aus.
Hunderttausende Menschen haben in der Nacht zum Sonntag in New York mit einer Riesenparty auf dem Times Square das neue Jahr eingeläutet. Um Mitternacht ließen US-Popstar Lady Gaga und Bürgermeister Michael Bloomberg nach einer mehr als hundert Jahre alten Tradition eine riesige, in bunten Farben schillernde Kristallkugel vom Dach des Gebäudes mit der Nummer eins herunter. Auf Knopfdruck sank die Kugel herab, während Konfetti auf den Platz regnete und ein Feuerwerk den Himmel über Manhattan erstrahlen ließ.
Lady Gaga und Justin Bieber sorgte in New York für Stimmung
Zuvor hatten neben Lady Gaga bereits weitere Stars, darunter der kanadische Teenie-Schwarm Justin Bieber, für Stimmung gesorgt. Die Party fand bei für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Temperaturen statt. Daher rechnete die Polizei mit einer Rekord-Besucherzahl von bis zu einer Million Menschen.
Auf dem Platz, auf dem seit 1904 die zentrale New Yorker Silvesterparty stattfindet, galten verschärfte Sicherheitsbedingungen. Tausende Polizisten waren im Einsatz sowie Spürhunde, Scharfschützen und Anti-Terror-Einheiten, wie Polizist Raymond Kelly im Fernsehsender CNN sagte. Rucksäcke und Alkohol waren auf dem Platz verboten. Hubschrauber überwachten das Stadtviertel aus der Luft. Viele Menschen mussten stundenlang warten, bis sie durch die Absperrungen zum Platz durchgelassen wurden. An bestimmten Orten seien schwer bewaffnete Beamte aufgestellt, sagte Kelly. „Wenn Silvester etwas Verdächtiges auffällt, sollte ein Polizist in Schussweite sein.“
Zu Silvester gaben sich in New York weitere Stars die Ehre, darunter der spanische Operntenor Plácido Domingo mit der Premiere von „The Enchanted Island“ in der Metropolitan Opera. Der 70-Jährige trat in der Rolle des König Neptun auf. Auch die 85-jährige Rock-Legende Chuck Berry gab am Silvesterabend in New York ein Konzert. (we/afp)
100 Wünsche für NRW im Jahr 2012