Abuja. Bei der Explosion während eines Weihnachtsgottesdienstes nahe der nigerianischen Hauptstadt Abuja sind den Rettungskräften zufolge mindestens zahlreiche Menschen getötet worden. Der Vatikan hat den Anschlag verurteilt und sprach von “blinder Gewalt“, die Hass schüre.
Bei einem Bombenanschlag auf eine katholische Kirche in Nigeria sind am Sonntag nach Angaben von Rettungskräften mindestens zehn Menschen getötet worden. Augenzeugen berichteten von 19 Leichen. Zahlreiche Gläubige seien verletzt worden. Die Explosion ereignete sich während eines Weihnachtsgottesdienstes in einem Vorort der Hauptstadt Abuja. Ein Sprecher des Katastrophenschutzes sagte, es seien zu wenig Krankenwagen in der Nähe, um alle Opfer rasch versorgen zu können.
Der Vatikan verurteilte den Anschlag und sprach von blinder Gewalt, die den Hass zwischen den Glaubensgemeinschaften in Nigeria schüre. Die Bevölkerung in dem ölreichen Land ist zur Hälfte islamischen und zur Hälfte christlichen Glaubens. Wenige Stunden nach dem ersten Anschlag detonierte ein zweiter Sprengsatz in einer Kirche in der zentral gelegenen Stadt Jos. Dabei wurde ein Polizist verletzt.
Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand. In den vergangenen Monaten wurde die Islamistengruppe Boko Haram für eine Reihe von Überfällen und Anschlägen auf Christen in Nigeria verantwortlich gemacht. Im August hatte sich die Gruppe zu einem Selbstmordanschlag auf das UN-Quartier bekannt, bei dem 23 Menschen getötet und 76 verletzt worden waren. Seitdem gehen die nigerianischen Sicherheitskräfte verstärkt gegen die Islamisten vor. Am Samstag wurden bei Kämpfen zwischen Armee und Anhängern von Boko Haram mindestens 68 Menschen im Norden des Landes getötet worden. (rtr)