Tokio. Der Katastrophenreaktor von Fukushima ist nach Angaben der japanischen Regierung stabilisiert. Bei den Reaktoren wurde eine sogenannte Kaltabschaltung erzielt. Damit könnten die Reaktoren in dem Atomkraftwerk konstant unter 100 Grad gehalten werden.
Die Atomkatastrophe von Fukushima ist nach Einschätzung der japanischen Regierung neun Monate nach ihrem Beginn unter Kontrolle. Die Reaktoren in der havarierten Anlage befänden sich "im Zustand der Kaltabschaltung", sagte Regierungschef Yoshihiko Noda laut der Nachrichtenagentur Jiji am Freitag bei einem Treffen mit der Atom-Taskforce des Landes.
Die "Kaltabschaltung" ist eine entscheidende Etappe: Die Temperaturen im Innern der Reaktoren liegen nun konstant unter hundert Grad, womit das radioaktive Material unter Kontrolle ist. Experten gehen jedoch davon aus, dass das Kraftwerk Fukushima-Daiichi weiter anfällig ist und es Jahrzehnte dauert, bis es völlig stillgelegt ist.
In dem Atomkraftwerk Fukushima Daiichi war am 11. März durch ein Erdbeben der Stärke 9,0 und einen anschließenden Tsunami das Kühlsystem so schwer beschädigt worden, dass die Brennstäbe mehrerer Reaktoren schmolzen. Um die Reaktorkammern zu kühlen, besprühte die Betreiberfirma Tepco sie mit Wasser. Bei dem Unglück handelt es sich um den schwersten atomaren Zwischenfall seit Tschernobyl im Jahr 1986. (afp/dapd)