Tokio. . Tepco, der Betreiber des havarierten japansichen Atomkraftwerks Fukushima, will radioaktives Wasser ins Meer einleiten. Seit der Tsunami-Katastrope im März seien die Auffang-Tanks nun voll. Das Wasser solle zuvor gefiltert werden. Japanische Fischer protestieren gegen die Pläne.
Aus dem schwer beschädigten japanischen Atomkraftwerk Fukushima soll erneut radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer abgeleitet werden. Die Betreibergesellschaft Tepco begründete dies am Donnerstag damit, dass die Tanks mit kontaminiertem Wasser im März voll sein würden.
Das Wasser werde gefiltert, damit es vor der Einleitung ins Meer nur noch schach radioaktiv sei, sagte ein Tepco-Sprecher. Auch die Möglichkeit, mehr Tanks zu bauen, um deren Speicherkapazität zu erhöhen, werde geprüft. Angaben darüber, wann das Wasser eingeleitet werde und um welche Menge es sich handle, machte der Sprecher nicht.
Fischer protestieren gegen Tepco-Plan
Eine Gruppe von Fischern protestierte bei Tepco und beim Wirtschafts-, Handels- und Industrieministerium umgehend gegen das Vorhaben. Die Betreiberfirma hatte bereits in den Wochen nach dem Erdbeben und Tsunami vom 11. März, wodurch das Akw schwer beschädigt worden war, 10.000 Tonnen leicht verseuchtes Wassers in den Pazifik abgelassen. Amtlichen Untersuchungen zufolge löste sich die Radioaktivität weitgehend im Meer auf und stellte keine Gefahr für Menschen und Tiere dar.
Am Montag hatte Tepco mitgeteilt, nahe einer Aufbereitungsanlage für kontaminiertes Wasser seien etwa 150 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer geströmt. Das Wasser war den Angaben zufolge mit den radioaktiven Substanzen Cäsium 137 und Jod 131 durchsetzt. Es könnte zudem weitere gefährliche Materialien wie Strontium enthalten, das Knochenkrebs verursachen kann. (dapd)