Paris. Die Aktivisten wollten zeigen, dass es keine sicheren Atomkraftwerke gibt - und gelangten ungehindert und ohne große Schwierigkeiten in ein Atomkraftwerk in Nogent-sur-Seine. Die Aktion der Umweltschutzorganisation ruft bei Politikern Besorgnis hervor.

Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace sind am frühen Montagmorgen in ein Atomkraftwerk rund hundert Kilometer südöstlich von Paris eingedrungen. Wie die Organisation erklärte, wollte sie mit der Aktion in Nogent-sur-Seine demonstrieren, dass es keine sicheren Atomkraftwerke gebe. Es sei leicht gewesen, die Sicherheitsschleusen zu überwinden.

In Nogent-sur-Seine brachten die Greenpeace-Mitglieder auf der Kuppel eines Reaktors das Spruchband an: "Sichere Atomkraft gibt es nicht". Wenig später versuchten Aktivisten nach Angaben der Polizei auch, in die südfranzösische Kernforschungsanlage in Cadarache und in das Akw in Blaye in der Nähe von Bordeaux zu kommen.

Besorgnis bei den Politikern

Präsidentenberater Henri Guaino forderte, "Konsequenzen" aus dem Vorfall zu ziehen und die Sicherheit der Anlagen zu überdenken. "Man kann nicht zulassen, dass jedermann so leicht in ein Atomkraftwerk eindringen kann", sagte Guaino im Fernsehsender BFMTV. Auch Umweltminister Eric Besson äußerte sich besorgt. Es müsse dafür gesorgt werden, dass sich ein solcher Fall nicht wiederhole, forderte er im Radiosender France Info.

Frankreich ist der größte Atomstromproduzent Europas und bezieht drei Viertel seines Stroms aus 58 Atomreaktoren. Die Regierung hält auch nach dem Unfall im japanischen Fukushima an der Atomkraft fest und verweist auf die Sicherheit der Anlagen. (afp)