Berlin. . Ein neugeborenes Baby ist in Berlin wenige Stunden nach der Geburt aus dem fünften Stock eines Hauses geworfen worden. Die Mutter des Säuglings habe die Tat gestanden, sagt ein Polizeisprecher. Ein Nachbar fand die Leiche des Kindes.

Einen grausigen Fund hat ein Bewohner am Sonntagmorgen in Berlin-Charlottenburg gemacht: Im Innenhof eines Wohnblocks am Spandauer Damm fand der 67-Jährige die Leiche eines Säuglings in einer blauen Plastiktüte. Laut Polizei wurde das Kind wenige Stunden nach der Geburt aus dem fünften Stock des Hauses geworfen. Die Mutter des Säuglings habe die Tat gestanden, sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Sie habe ausgesagt, dass sie den Säugling in ihrer Wohnung zur Welt gebracht und dann aus dem Fenster geworfen hat. Eine Obduktion habe ergeben, dass der wenige Stunden alte Junge vor dem Sturz aus dem fünften Stock noch lebte und die schweren Verletzungen des Aufpralls zum Tod führten. Die 40-jährige Mutter soll noch am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. Der zunächst ebenfalls tatverdächtige 44-jährige Lebensgefährte der Frau, der offenbar der Vater des Säuglings ist, und ihre 15-jährige Tochter wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.

Frau soll Baby-Bauch versteckt haben

Der Mann ist den Ermittlern zufolge bereits aufgrund von Gewaltdelikten polizeibekannt. Dabei soll es auch um Kindesmisshandlung gehen. Ob der Mann der Vater des Säuglings ist, ist noch unklar. Das Baby sei in die Gerichtsmedizin gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. Dort soll auch geklärt werden, ob es schon tot war oder erst durch den Sturz starb. Frühestens am Montag könne mit Ergebnissen gerechnet werden.

Fest steht aber, dass der Säugling aus der Wohnung des sechsgeschossigen Wohnhauses geworfen wurde. Ein Polizeisprecher sagte, dafür gebe es eindeutige Hinweise. So sei das Kind direkt unter den Fenstern der Wohnung der Mutter gefunden worden. Außerdem habe es an einer Stelle gelegen, „an der man kein Kind ablegen würde“, sagte der Sprecher. Vor der Wohnungstür seien blutverschmierte Tücher gefunden worden.

Anwohnern zufolge hatte die 40-Jährige vor der Geburt versucht, ihren Baby-Bauch zu verstecken. Offiziell habe sie alleine mit ihrer Tochter und einem Hund in der Wohnung gelebt. Ein Polizeisprecher äußerte sich zu den Gerüchten nicht.

Nach Angaben des Polizeisprechers hat nun die 6. Mordkommission die Ermittlungen übernommen. (mit dapd)