Gronau. . Den Rettern bot sich ein riesiges Trümmerfeld: 52 Fahrzeuge waren am Samstag auf der A 31 ineinander gerast. Drei Menschen kamen bei der Massenkarambolage ums Leben. Die Bergung der Fahrzeuge gestaltete sich schwierig.

In der Luft hängt noch der Geruch von Benzin, der Asphalt ist mit Glasscherben übersät. Neben blutigen Decken liegen Kinderfahrräder und kaputte Radkappen. Es ist der Tag nach der verheerenden Massenkarambolage auf der A 31 bei Gronau, bei der am Freitagabend drei Menschen ihr Leben verloren. Zwischen den Anschlussstellen Heek und Gronau-Ochtrup waren am Freitagabend 52 Fahrzeuge ineinander gerast.

Auch für die Polizisten und Rettungskräfte, die an Unfälle gewohnt sind, ist es ein harter Einsatz. „Es ist einer der schlimmsten Unfälle in unserem Bereich“, sagt Jan Schabacker, Sprecher der Polizei Münster, die für den Autobahnabschnitt zwischen Heek und Gronau-Ochtrup verantwortlich ist. Auf Hunderten von Metern sind auch am Tag nach der Massenkarambolage noch Fahrzeuge ineinander verkeilt. Viele von ihnen haben nur noch Schrottwert. Die Aufräumarbeiten kommen nur schleppend voran.

Es sehe aus wie in einem schlechten Film, sagt eine Polizeibeamtin. Viele ihrer Kollegen sind bereits seit Freitagabend im Einsatz. Doch auch sie konnten den Tod dreier Menschen nicht verhindern. Für einen 28-jährigen Nordhorner, eine 44-jährige Kölnerin und einen 50-jährigen Mann aus dem Kreis Borken kam jede Hilfe zu spät.

Unfallursache unklar

Was zu dem Unfall führte, ist auch am Tag danach noch nicht klar. Als die Einsatzkräfte eintrafen, war es nebelig. Doch ob die schlechte Sicht auch für die Massenkarambolage verantwortlich war, ist zunächst offen.

Polizeisprecher Schabacker kann lediglich vermuten, wie sich der Unfall zugetragen haben könnte. Etwa 50 Meter vor den 50 ineinander verkeilten Fahrzeugen stehen zwei schrottreife Autos mit Borkener und Recklinghäuser Kennzeichen. Laut Schabacker könnten die Fahrer der nachfolgenden Wagen gesehen haben, dass die vor ihnen fahrenden Autos einen Unfall verursachten und dann sofort gebremst haben. Alle folgenden Wagen seien dann aufgefahren und hätten sich ineinander verkeilt, sagt der Polizeisprecher.

Viele Schaulustige

Die Nachricht von der Massenkarambolage lockte am Samstagvormittag viele Schaulustige an die Unfallstelle. Von einer nahe gelegenen Autobahnbrücke sehen sie zu, wie die Aufräumarbeiten vorangehen. Noch bis mindestens zum Samstagnachmittag sollte die Fahrbahn gesperrt bleiben. (dapd)