Wolfsburg. Die rechtsextreme Szene will offenbar in Wolfsburg ein eigenes Museum über Aspekte der NS-Geschichte einrichten. Wie regionale Medien berichten, planen Neonazis für den 4. Juli die Gründung eines Vereins, der Träger eines «Kraft durch Freude»-Museums werden soll.
Die rechtsextreme Szene will offenbar in Wolfsburg ein eigenes Museum über Aspekte der NS-Geschichte einrichten. Wie regionale Medien berichten, planen Neonazis für den 4. Juli die Gründung eines Vereins, der Träger eines «Kraft durch Freude»-Museums werden soll. Der Hamburger Neonazi-Anwalt Jürgen Rieger (NPD) hat nach Informationen des NDR bereits eine Halle in der Gegend gegenüber dem Wolfsburger VW-Werk angemietet.
Rechtsextreme Propaganda-Schau
Wie die «Wolfsburger Allgemeine Zeitung» schreibt, heißt es in einer geheimen Einladung zu der Vereinsgründung, das Museum werde die Möglichkeit bieten, Besuchern «ungestört von staatlichen Repressionen» die «revolutionäre Aufbauarbeit der Deutschen Arbeitsfront des Dritten Reiches» aufzuzeigen. Unter anderem sollen Wehrmachtsfahrzeuge aus der VW-Fertigung ausgestellt und Filme gezeigt werden.
Die Stadt Wolfsburg teilte dazu mit, der Termin sei den Behörden bekannt, Polizei und Innenministerium seien informiert. Auch der Verfassungsschutz sei bereits eingeschaltet.
Unterdessen kritisierte die Grünen-Politikerin Brigitte Pothmer aus Hildesheim, die Pläne der Neonazis seien ein Beleg für «die hilflose Strategie der niedersächsischen Landesregierung im Kampf gegen Rechts». Pothmer, die Grünen-Bundestagsabgeordnete ist, forderte ein Verbot der NPD. Andernfalls würden besonders in Niedersachsen «Immobiliengeschäfte und andere rechte Provokationen auf der Tagesordnung» bleiben. (ddp)