Cape Canaveral. . Ein ausgedienter US-Forschungssatellit wird am Samstag auf die Erde stürzen. Wo genau die Schrottteile aufschlagen werden, ist noch unklar. Möglicherweise in den USA.
Der mit Spannung erwartete Absturz eines busgroßen Nasa-Satelliten hat sich verzögert. Das sechs Tonnen schwere Stück Weltraumschrott sank langsamer als ursprünglich erwartet, wie die US-Raumfahrtbehörde in Cape Canaveral mitteilte. Das Auftreffen des Satelliten UARS auf der Erde werde nun für Samstagmorgen (MESZ) erwartet.
Das Absinken des Wettersatelliten werde nun nicht mehr hauptsächlich von der Sonnenaktivität beeinflusst, erklärte die Nasa weiter. Vielmehr habe der UARS offenbar seine Ausrichtung geändert, was den Absturz verlangsamt habe. Zuvor hatte die Raumfahrtbehörde darauf hingewiesen, dass nun eine - allerdings unwahrscheinliche - Möglichkeit bestehe, dass Trümmer des Flugkörpers in den USA landen könnten. Noch Anfang der Woche hatten die Nasa-Experten erklärt, Nordamerika komme als Ort des Auftreffens nicht infrage. Eine Landung im Meer galt als wahrscheinlich.
Gr0ßteil verglüht
Es wurde erwartet, dass der sechs Tonnen schwere Forschungssatellit in mehr als 100 Einzelteile zerbrechen wird, von denen die meisten beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen dürften. 26 große Bruchstücke mit einem Gesamtgewicht von 544 Kilogramm sollten jedoch auf der Erde einschlagen.
Der Satellit UARS war 1991 von dem US-Space-Shuttle „Discovery“ in den Orbit gebracht worden, um die obere Atmosphäre zu erforschen. Er beendete 2005 seinen Einsatz und wird nun mangels weiteren Treibstoffs auf die Erde stürzen.
Wenig Gefahr
Nach Angaben der Nasa stürzt im Schnitt einmal pro Jahr ein Flugobjekt von der Größe des UARS auf die Erde. Das bisher größte abgestürzte Flugobjekt war demnach die 40 Tonnen schwere sowjetische Raumstation Saljut 7, deren Bruchstücke 1991 auf eine Stadt in Argentinien fielen, ohne dass Menschen getroffen wurden. Ein Nasa-Experte betonte, die Wahrscheinlichkeit sei deutlich höher, von einem Blitz getroffen als von Weltraumschrott erschlagen zu werden. Laut NASA wurde in den 50 Jahren seit Beginn der Erforschung des Weltraums kein Fall bekannt, in dem ein Mensch durch Weltraumschrott verletzt wurde. (dapd/afp)
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.