Washington. .
Ein ausgedienter Forschungssatellit von der Größe eines Schulbusses wird am Freitag auf die Erde stürzen. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA kann noch nicht angegeben werden, wo und wann genau der Satellit in die Atmosphäre eintreten wird.
Ein ausgedienter US-Forschungssatellit von der Größe eines Schulbusses stürzt am Freitag auf die Erde. Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA vom Mittwoch (Ortszeit) kann bislang noch nicht angegeben werden, wo und wann genau der Upper Atmosphere Research Satellit (UARS) in die Atmosphäre eintreten wird. Trotz der Größe des Satelliten ist die Gefahr für Menschen nach NASA-Angaben aber sehr gering.
Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der sieben Milliarden Menschen auf der Erde von den Bruchstücken getroffen werde, liege bei nur 0,03 Prozent, erklärte die NASA. Allerdings rechnet die Raumfahrtbehörde laut einer schon 2002 erstellten Studie damit, dass von dem rund zehn mal drei Meter großen Satelliten immerhin 26 Teile mit einem Gesamtgewicht von 532 Kilogramm nicht vollständig in der Atmosphäre verglühen werden. Es wird erwartet, dass sich die Trümmer des gut 5,6 Tonnen schweren Forschungsgeräts über 800 Kilometer verteilen.
Die NASA will regelmäßig über die mögliche Einschlagstelle der UARS-Trümmer informieren. So will sie zwölf, sechs und zwei Stunden vor dem erwarteten Einschlag über den Kurs des Satelliten berichten. Allerdings kann sie erst 20 Minuten vor dem Einschlag den genauen Ort bestimmen. Der Satellit war 1991 von dem US-Space-Shuttle „Discovery“ in den Orbit gebracht worden, um die obere Atmosphäre zu erforschen. Er beendete 2005 seinen Einsatz und wird nun mangels weiteren Treibstoffs auf die Erde stürzen.
Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden ist deutlich höher
Nach Angaben des NASA-Spezialisten für Weltraumschrott, Mark Matney, stürzt im Schnitt einmal pro Jahr ein Flugobjekt von der Größe des UARS auf die Erde. Das bisher größte abgestürzte Flugobjekt war demnach die 40 Tonnen schwere sowjetische Raumstation Saljut 7, deren Bruchstücke 1991 auf eine Stadt in Argentinien fielen, ohne dass Menschen getroffen wurden. Matney betonte, die Wahrscheinlichkeit sei deutlich höher, von einem Blitz getroffen als von Raumschrott erschlagen zu werden.
Nach Angaben der NASA könnten Kraftstofftanks, Batterien und Teile der Hülle bis zur Erde gelangen, ohne vollständig in der Atmosphäre zu verglühen. Ihre Geschwindigkeit beim Einschlag wäre ähnlich wie die von Gegenständen, die aus einem Flugzeug geworfen werden, sagte Matney. Er warnte davor, die Trümmer anzufassen - schließlich könnten sie scharfe Kanten haben. Außerdem sei der Schrott „technisch gesehen“ weiter Eigentum der Vereinigten Staaten, sagte Matney. (afp)