Offenbach. .
Die meisten dürften es angesichts der eigenen Erfahrungen geahnt haben, nun ist es offiziell: Der Sommer hierzulande war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in diesem Jahr „zu trüb und deutlich zu nass“. Nordrhein-Westfalen war des zweitkühlste Bundesland und belegt auch bei den Sonnenstunden den vorletzten Platz.
Der Sommer 2011 war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) „zu trüb und deutlich zu nass“. Mit einer Durchschnittstemperatur von 16,8 Grad Celsius war er zwar 0,5 Grad wärmer als die Sommer im klimatologischen Mittel normalerweise sind, teilte der DWD am Montag in Offenbach nach einer ersten Auswertung der Daten seiner rund 2000 Messtationen mit. Dafür fiel aber viel mehr Regen als sonst.
Den Angaben zufolge brachten die Tiefdruckgebiete, die die Großwetterlage im Juni, Juli und August beherrschten, insbesondere in Nord- und Ostdeutschland ergiebige Niederschläge. Bundesweit fiel in den drei Sommermonaten mit 304 Litern je Quadratmeter fast ein Drittel mehr Regen als im langjährigen Mittel (239 Liter) üblich. Vor allem an Messtationen in Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg wurden laut DWD sogar historische Regen-Höchststände verzeichnet. In Rostock-Warnemünde etwa kamen während des Sommers 632 Liter je Quadratmeter zusammen - das ist mehr Regen, als dort sonst im ganzen Jahr fällt.
In NRW war es besonders kühl
In Nordrhein-Westfalen verbuchte der DWD eine Regenmenge von 290 l/m² (240 l/m²). Nordrhein-Westfalen war im Sommer 2011 mit 16,4°C (16,3°C) nach Schleswig-Holstein das kühlste Bundesland. Auch beim Sonnenschein belegte es mit 479 Stunden (554 Stunden) den vorletzten Platz. Am wenigsten von allen deutschen Wetterstationen zeigte sich die Sonne auf dem Kahlen Asten im Sauerland mit 414 Stunden.
Die große Feuchtigkeit verursachte im Osten der Insel Rügen mehrmals Abbrüche der Kreidefelsen, die in die Ostsee stürzten. Der bundesweit meiste Regen fiel in Oy-Mittelberg-Petersthal mit 713 l/m².
Zweithöchste Temperatur des Sommers in Duisburg gemessen
Die höchsten gemessenen Temperaturwerte des Sommers 2011 meldeten Rheinfelden am Hochrhein mit 36,7°C am 22. August, Duisburg-Baerl mit 36,6°C am 28. Juni und Stuttgart-Neckartal mit ebenfalls 36,6°C am 23. August. Die kälteste Nacht registrierten die Meteorologen nördlich und östlich von Bremen am 2. Juni: In Worpswede-Hüttenbusch im Teufelsmoor lag das Minimum bei 1,0°C. Hier und in Rotenburg an der Wümme trat sogar Bodenfrost von jeweils -3°C auf.
Häufige Wolken trübten auch die Sonnenscheinbilanz. Im Sommer 2011 zählten die Meteorologen in Deutschland durchschnittlich 548 Stunden Sonnenschein, das waren neun Prozent weniger als im langjährigen Mittel (604 Stunden) üblich. (afp)