Essen. . Die Freibäder in der Region verbuchen einen deutlichen Besucherrückgang. Schuld ist der nasse Sommer. Teilweise kamen fast 50 Prozent weniger Gäste in die Bäder. Für die Betreiber war es eines der schlechtesten Jahre der jüngeren Vergangenheit.
Abkühlen im Wellenbad, Bahnen ziehen im Schwimmer, der Duft von Fritten hängt in der Luft... Fehlanzeige! Die Freibäder in der Region verbuchen zum Teil einen Besucherrückgang von über 50 Prozent. Entsprechend gering sind auch die Einnahmen. Für die Betreiber war es eines der schlechtesten Jahre der jüngeren Vergangenheit. Über Tage strahlend blauer Himmel: Wunschdenken. Wer in diesem Jahr Freibadidylle genießen wollte, musste Glück und am besten flexible Arbeitszeiten haben. Denn die Sonne machte sich rar. Die Hartgesottenen zogen zwar auch bei 20 Grad ihre Bahnen. Die Bilanzen der Bäder hübschen sie damit aber nicht auf.
Auf einen Sommerwetter-Endspurt brauchen die Betreiber nicht zu hoffen. Die Vorhersagen für die nächsten Tage sind bescheiden. Und schon am Sonntag schließen die ersten Bäder.
Kein Wetter für Freibäder
Die Ferien neigen sich dem Ende zu. Damit auch die Freibadsaison. Ein Drittel weniger Besucher kamen 2011 in Dortmund bislang in die Freibäder. Während die Stadt 2010 noch 278.000 Besucher zählte (Ende August), waren es bis Ende Juli in diesem Jahr nur 104.000. Bereits am Sonntag schließen die Bäder Hardenberg und Stockheide. In den vergangenen Jahren kamen durchschnittlich zwischen 180.000 und 200.000 Gäste. Daran ist in dieser Freibad-Saison nicht zu denken.
Handtuch neben Handtuch. Das war im vergangenen Jahr in Bochum der Fall, als noch 250.945 in die Freibäder strömten. Diesen Sommer waren es gerade einmal 73.970, die es in die vier Hallenfreibäder und zwei Freibäder zog. Anders als in manchen anderen Städten haben die Bäder in Bochum zwar bis Mitte September geöffnet, doch an die Zahlen aus den Vorjahren kommen sie nicht mehr ran. Selbst dann nicht, wenn die Temperaturen noch einmal nach oben schnellen würden.
Mit Anlauf ins kühle Nass stürzten sich laut Essener Sport-und Bäderbetriebe bis Mitte August 154.566 Besucher, im Vorjahr waren es 346.836. Das entspricht einem Besucherrückgang von 55 Prozent - und wirkt sich natürlich auf die Einnahmen aus. 326.000 Euro weniger nahmen die Bäder in Essen diesem Jahr ein. Zum Vergleich: Im heißen Sommer 2006 waren Mitte August 445.000 Gäste in die Essener Freibäder geströmt.
Die Badesaison ist eröffnet
Wer in Gelsenkirchen schwimmen gehen möchte, fährt ins Sportparadies, in den Gesundheitspark Nienhausen oder ins Freibad am Jahnplatz. Doch auch hier müssen die Temperaturen stimmen, um die Leute anzulocken. Alle Bäder fuhren 2011 Verluste ein. Das Sportparadies begrüßte 20.000 Besucher, das Freibad am Jahnplatz 8000 weniger als im Vorjahr. Ein Minus von 80 Prozent verbuchte der Gesundheitspark (8800).
Die Zahlen für das Hallenbad sind in Oberhausen gestiegen
Über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist der Revierpark Vonderort. Die Betreiber zählten bislang 10.139 Freibad-Besucher. Zum Vergleich: 2010 waren es 37.000. Wem es im Oberhausener Schwimmbad draußen zu kalt wird, hat dort die Möglichkeit nach drinnen zu flüchten und sich im Solebad oder in der Saunalandschaft wieder aufzuwärmen. „Die Zahlen für das Hallenbad sind in diesem Jahr deutlich gestiegen“, sagt Parkleiter Herbert Wesely.