Düsseldorf. . Nach dem Skandal um eine Lustreise von Versicherungsvertretern nach Budapest hat der Ergo-Versicherungskonzern Strafanzeige gegen zwei frühere Manager gestellt. Einem Medienbericht zufolge wird nun ein förmliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die umstrittene Lustreise von selbstständigen Versicherungsvermittlern der Hamburg Mannheimer nach Budapest beschäftigt nun auch die Justiz. Der Mutterkonzern Ergo habe in der vergangenen Woche Strafanzeige wegen Untreue gegen zwei frühere Manager der Hamburg Mannheimer erstattet, sagte der Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft, Wilhelm Möllers, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Damit werde nun ein förmliches Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft geführt.
Die Anzeige richtet sich dem Bericht zufolge gegen Ulf Redanz, der damals im Vorstand der Hamburg Mannheimer für die Vertriebsorganisation HMI verantwortlich war, sowie gegen Kai Lange, damals Vertriebsdirektor bei der HMI. „Die Strafanzeige erhebt den Vorwurf der Untreue gemäß Paragraf 266 Strafgesetzbuch und ist über die Staatsanwaltschaft Düsseldorf am 12.7.2011 hier eingegangen“, sagte Staatsanwalt Möllers dem Blatt.
Ausschweifende Party auf Unternehmenskosten
Ergo-Versicherungsvertreter hatten im Juni 2007 in der traditionsreichen Gellert-Therme in Budapest auf Unternehmenskosten eine ausschweifende Party gefeiert. Mindestens 20 Prostituierte sollen bezahlt worden sein, um den 100 besten Vertretern zu Diensten zu sein. Die Sex-Party soll 83.000 Euro gekostet haben. Die Hamburg-Mannheimer setzte die Kosten von der Steuer ab.
Seitdem die Lustreise im Mai bekannt wurde, ist Ergo um Schadensbegrenzung bemüht. In ganzseitigen Zeitungsanzeigen entschuldigte sich die Versicherungsgruppe Ende Juni für die Fehler in der Vergangenheit. (dapd/we)