Düsseldorf..
Nach dem Lustreise-Skandal kommt der Düsseldorfer Versicherer Ergo erneut in Bedrängnis. Der Konzern soll laut Medienberichten 70.000 Kunden zu hohe Verwaltungskosten berechnet haben. Der Streit dreht sich ausgerechnet um die Kaiser-Rente.
Neue Vorwürfe gegen den Versicherungskonzern Ergo: Mit fehlerhaften Riester-Rentenverträgen soll das Unternehmen Kunden um bis zu 160 Millionen Euro geschädigt haben. Bei rund 70.0000 Versicherungspolicen der Konzerntochter Hamburg-Mannheimer seien den Versicherten zu hohe Verwaltungskosten in Rechnung gestellt worden, berichtete das „Handelsblatt“ unter Berufung auf ehemalige Generalvertreter des Unternehmens.
Der Versicherungskonzern, der erst vor Kurzem wegen des Skandals um eine Sexparty für Verkäufer in Budapest in die Schlagzeilen geraten war, räumte am Donnerstag nach Stichproben einen "größeren Fehler" ein. "Im Jahr 2005 scheinen fehlerhafte Antragsunterlagen verwendet worden zu sein", bestätigte das Unternehmen.
Man sei zurzeit noch dabei zu prüfen, in wie vielen Fällen dies geschehen sei. Die betroffenen Kunden hätten nun Anspruch auf höhere Leistungen, als in der Police enthalten, betonte der Versicherer. Noch wenige Stunden zuvor hatte Ergo die Vorwürfe zurückgewiesen und versichert, es handele sich nur um Einzelfälle.
Streit um die Kaiser-Rente
Der aktuelle Streit dreht sich um die sogenannte Kaiser-Rente - benannt nach der Werbefigur Herr Kaiser. Insgesamt hatte die Hamburg-Mannheimer dem „Handelsblatt“ zufolge in den Jahren 2005 und 2006 rund 215.0000 derartige Verträge mit Riestersparern abgeschlossen. Bei einem Drittel davon seien in den Angeboten die Kosten geringer ausgewiesen worden als nachher in den Verträgen. (dapd)