Hamburg. . Heribert Schwan, Autor der Hannelore-Kohl-Biografie, setzt sich gegen die Kritik der Kohl-Söhne Walter und Peter zur Wehr. Die Klage der Kohl-Söhne über ihre Kindheit sei „heuchlerisch“, sagte Schwan. Sie hätten eine legendenhafte Sicht auf die eigene Familie.
Heribert Schwan, auf Platz eins der Bestsellerlisten mit seiner Hannelore-Kohl-Biografie, setzt sich gegen die Kritik der Kohl-Söhne Walter und Peter zur Wehr.
„Durch mein Buch ist die alleinige Deutungshoheit der Söhne über ihre Mutter für immer verloren gegangen“, sagte er der „Financial Times Deutschland“. „Ich hatte Hannelores Vertrauen, gerade in den letzten Monaten vor ihrem Tod. Wir haben zum Beispiel nachts lange Spaziergänge gemacht und dabei gesprochen. Davon wussten die Söhne so gut wie nichts.“ Außerdem hätten sie in Teilen eine unredliche, legendenhafte Sicht auf die eigene Familie.
Vergewaltigung sei das „zentrale Trauma ihres Lebens“
Die Klage der Kohl-Söhne über ihre Kindheit sei „heuchlerisch“, sagte Schwan. Die Söhne hätten auch „Riesenvorteile durch ihre Herkunft“ gehabt. Insbesondere Hannelore Kohl habe alles dafür getan, dass sie zum Beispiel eine Elite-Ausbildung in den USA bekommen hätten. „Als Hannelores Fehler würde ich allerdings sehen, dass sie die Söhne zu völlig unpolitischen Menschen erzogen hat. Sie wollte offenbar den „Schmutz“ der Politik von ihnen fernhalten.“
Schwan verteidigte auch, dass er über die Vergewaltigung Hannelore Kohls als Zwölfjährige durch russische Soldaten geschrieben hat. „Das hat sie mir und auch anderen Zeugen gesagt. Ich schreibe darüber, weil es das zentrale Trauma ihres Lebens ist.“ Es erkläre viele ihrer psychischen und physischen Probleme. (dapd)