Leipzig. . Eine Art feministischer Guerilla versieht in Leipzig Straßenschilder mit neuen rosa Namens-Ausklebern. Weshalb unter anderem aus der Telemann- eine Telefraustraße und aus der Max-Beckmann- eine Maxi-Beckfrau-Straße wurde.
Der „Club der Töchter“ macht sich in Leipzig an Straßenschildern zu schaffen. In einer Art feministischer Guerilla haben seit dem vergangenen Wochenende die Damen aus männlichen Namen auf blauem Grund Frauen-Straßen auf rosa Grund entstehen lassen.
So wurde aus der Wächterstraße, benannt nach dem Juristen und Leipziger Ehrenbürger Karl-Georg von Wächter, die Wächterinnenstraße. Der Maler und Grafiker Max Beckmann, dem die Stadt eine Straße gewidmet hat, findet sich entfremdet wieder als „Maxi Beckfrau“. Und die Telemannstraße im Musikerviertel wurde umkomponiert zur „Telefraustraße“.
Offiziell versteht sich der „Club der Töchter“ als Community für junge Frauen zum „Laufen, Feiern und Relaxen“. Ganz uneigennützig scheint die Gemeinschaft aber nicht zu sein: Auf seiner Facebook-Seite findet sich eine auffallend große Werbung des Sportartikelherstellers Nike.
Beim Straßenbauamt nimmt man die Umbenennungen mit einem zwinkernden Auge hin. „Die Schilder sind nur geklebt und lassen sich einfach wieder abziehen“, sagte Amtsleiter Christoph Bock auf dapd-Anfrage. Problematisch werde es nur, wenn ein Krankenwagen sich wegen der rosa Schilder verfahren sollte. Sollte es da zu Schadenersatzansprüchen kommen, weil ein Arzt zu spät kommt, könnte es teuer werden.
Aber diese Gefahr ist gering, die „Töchter“- Schilder sind offenbar beliebt. „Einer der Aufkleber war schon entfernt, als wir am Dienstag anrückten“, sagte Bock. „Das hängt wohl jetzt als Souvenir in irgendeinem Club.“(dapd)