Moskau. . Ein russisches Wolgaschiff mit über 180 Personen an Bord ist am Sonntag gesunken. Dabei kam eine Frau ums Leben und zwei Menschen wurden verletzt. 111 Personen gelten noch als vermisst.

Bei dem Untergang eines Ausflugsbootes auf der Wolga sind mehr als 110 Menschen ums Leben gekommen. In dem gesunkenen Schiff befänden sich noch die Leichen von etwa 110 Menschen, darunter 30 Kinder, sagten Rettungskräfte am Montagmorgen der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zuvor waren nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums bereits acht Leichen geborgen worden.

Das Kreuzfahrtschiff "Bulgarien" war zum Zeitpunkt des Unglücks auf dem Weg zur Regionalhauptstadt Kasan 830 Kilometer östlich von Moskau und befand sich an einer sehr breiten Stelle des Flusses. Bis zum nächstgelegenen Ufer waren es drei Kilometer. An Bord sollen sich knapp 200 Menschen befunden haben. Nach Angaben der Behörden wurden 79 Menschen gerettet, nämlich 56 Passagiere und 23 Besatzungsmitglieder. Die Unglücksursache blieb zunächst unklar.

Beliebtes Reiseziel

Das in den späten 50er-Jahren in der Tschechoslowakei gebaute Schiff gehört einem örtlichen Tourismusunternehmen. Die Wolga ist einer der größten Flüsse Europas und bis zu 30 Kilometer breit. Außerdem ist der Fluss ein beliebtes Reiseziel. Das Schiff war von der Stadt Bulgar auf dem Weg in die Regionalhauptstadt Kasan.

Tourismusexperte Dmitri Woropajew, Chef der Samra Travel Company, sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die „Bulgaria“ habe zu wenige abschottbare Abteile gehabt. „Im Fall eines Unfalls sinken diese Schiffe innerhalb von Minuten“, sagte er. (dapd/rtr)