Stockholm. . Schwedens Bildungsminister Björklung wünscht sich Chinesisch-Unterricht für alle Grundschüler im Land. Das Wirtschaftsleben verlagere sich nach China, meint Björklund. Innerhalb der nächsten zehn Jahre solle jede Schule in Schweden Chinesisch unterrichten.

Schweden will seine Grundschüler sprachlich fit machen für die Globalisierung: Er wünsche sich, dass Schweden das erste Land in Europa sei, das Chinesisch-Unterricht an allen Grund- und weiterführenden Schulen einführt, sagte Bildungsminister Jan Björklund der Zeitung „Dagens Industri“ vom Mittwoch.

Chinesisch als Unterrichtsfach sei „lebenswichtig, um Schwedens Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, sagte der Vorsitzende der Fortschrittspartei, dem kleinen Koalitionspartner in der konservativen Regierung. „Nicht jeder in der Geschäftswelt spricht Englisch“, sagte Björklund. Immer mehr hochqualifizierte Aktivitäten würden von Europa nach China verlagert. „Aus wirtschaftlicher Sicht ist Chinesisch sehr viel wichtiger als Französisch oder Spanisch.“

An Schwedens Schulen wird nach Englisch in erster Linie Spanisch, Deutsch und Französisch unterrichtet. Björklund räumte ein, dass die Einführung von Chinesisch-Unterricht schwierig sein dürfte, vor allem die Einstellung einer großen Zahl von Lehrern. Binnen eines Jahrzehnts sollten aber alle Grundschulen in der Lage sein, das Fach anzubieten, sagte der Bildungsminister. Fünf Jahre später sollten dann auch die weiterführenden Schulen Chinesisch unterrichten können. (afp)