Berlin. . Immer weniger Menschen schützen ihre Computer aktiv vor Viren oder Phishing. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest. Jeder Vierte hat keine Firewall installiert. Die Bereitschaft, etwas gegen Angriffe aus dem Internet zu tun, sinkt.
Immer weniger Menschen in Deutschland sind bereit, sich aktiv um die Sicherheit ihrer Rechner zu kümmern, mit denen sie im Internet unterwegs sind. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest im Auftrag von Microsoft, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.
Jeder Fünfte führt kein regelmäßiges Update des Anti-Virenprogramms durch, jeder Vierte hat keine Firewall auf seinem Rechner installiert und fast ein Drittel öffnet Mails von unbekannten Absendern. „Es ist alarmierend, dass die Deutschen sich immer weniger um ihren individuellen Schutz im Netz kümmern. Das ist kein Datenschutz-, sondern ein Sicherheitsproblem“, erklärte Severin Löffler, der bei Microsoft Deutschland für rechtliche Fragen und den Datenschutz verantwortlich ist.
Über gefälschte E-Mails verbreiten Kriminelle beispielsweise Viren oder versuchen, an die Passwörter und persönlichen Daten von Nutzern zu kommen. Dass es gegen das sogenannte Phishing Schutzmöglichkeiten gibt, wissen der Umfrage zufolge nur 60 Prozent - und nur 49 Prozent setzen sie ein. Hier sei noch viel Aufklärungsarbeit gefordert, sagt Löffler.
Verbraucher sollten die technischen Möglichkeiten nutzen
Die Umfrage wurde bereits zum dritten Mal durchgeführt. Einen positiven Trend gibt es nicht. Seit der ersten Umfrage 2009 ist die Bereitschaft der deutschen Computernutzer, etwas gegen Angriffe aus dem Internet zu tun, stetig gesunken. Die Bekanntheit technischer Datenschutzlösungen müsse deshalb verbessert werden, forderte Löffler. Die Verbraucher sollten unbedingt die technischen Möglichkeiten nutzen, die es schon gebe.
Dabei ist es nicht so, dass die Menschen nicht wüssten, dass auch sie ihren Beitrag zur Sicherheit leisten müssen. Jeder zweite (51 Prozent) Befragte sieht laut der Umfrage die größte Verantwortung bei dem Thema bei sich selbst.
Für die Umfrage „Datenschutz im Internet 2011“ wurden im April und Mai den Angaben zufolge 1137 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. (dapd)