Mannheim. . Im Kachelmann-Prozess gibt es laut einem Medienbericht eine Absprache. Im Fall eines Freispruchs wird die Staatsanwaltschaft demnach nicht in Revision gehen. Der Grund: Schon jetzt fühlt sich die Behörde wohl durch den Mammut-Prozess überlastet.
Kurz vor dem Urteil im Prozess gegen den ARD-Wettermoderator Jörg Kachelmann gibt es nach einem Medienbericht einen Hinweis auf eine mögliche interne Absprache. Nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ (Montagausgabe) soll es in der Staatsanwaltschaft Mannheim eine interne Absprache geben, im Fall eines Freispruch des Angeklagten nicht in Revision zum Bundesgerichtshof zu gehen, sondern die Niederlage zu akzeptieren.
Das Blatt berichtet unter Berufung auf Justizkreise, dass die Behörde eine weitere Instanz angesichts anderer Verfahren nicht mehr für vertretbar hält, da die monatelangen Ermittlungen in dem Fall offenbar die Kapazitäten bei der Staatsanwaltschaft stark gebunden hatten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte laut Zeitung zu der Frage, ob man auf eine Revision verzichten werde: „Ich weiß davon nichts.“
Verteidigung plädiert für Freispruch
Das Landgericht Mannheim will sein Urteil am Dienstag (31. Mai) verkünden. Die Verteidigung hatte Freispruch beantragt. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und drei Monate Freiheitsstrafe wegen besonders schwerer Vergewaltigung beantragt.
Kachelmann wird vorgeworfen, seine ehemalige Freundin im Februar 2010 nach einem Streit wegen seiner Untreue mit einem Messer bedroht und vergewaltigt zu haben. Kachelmann bestreitet dies. (dapd)