Berlin. . Das Opfer eines brutalen U-Bahn-Überfalls hat erstmals öffentlich über seine Leidenszeit gesprochen. Der 30-Jährige lag mehrere Wochen im Koma. Nach dem Erwachen litt er unter Gedächtnisstörungen. Eine Körperhälfte war fast komplett gelähmt.
Elf Wochen nach dem brutalen Überfall am Berliner U-Bahnhof Lichtenberg hat sich das Opfer erstmals öffentlich zu den gravierenden gesundheitlichen Folgen geäußert. „Als ich aufwachte, war ich total durcheinander. Ich wusste erst nicht, wo ich bin“, sagte Marcel R. der „Bild“-Zeitung.
Der 30-Jährige lag nach der Attacke mehrere Wochen im künstlichen Koma. An die Tat könne er sich kaum erinnern, es falle ihm weiter schwer, darüber zu sprechen. Bei dem Raubüberfall am 11. Februar hatten ihm die Täter mehrfach gegen den Kopf getreten. Kurz nach der Tat nahm die Polizei drei 17- und einen 14-Jährigen fest. Sie sitzen wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft.
Sprach- und Gedächtnisstörungen
Das Opfer erlitt ein schweres Schädelhirntrauma und Hirnblutungen. Damit das Hirn abschwellen konnte, wurde ein Teil der Schädeldecke entfernt. Nachdem er aus dem Koma aufwachte, litt er dem Bericht zufolge unter Sprach- und Gedächtnisstörungen, die rechte Körperhälfte war fast komplett gelähmt. Trotzdem sagt er: „Ich habe Glück gehabt, glaube ich.“ Am Anfang sei aber „einfach alles“ anstrengend gewesen. „Ich hatte Wortfindungsstörungen und musste Bewegungen neu erlernen.“
Mittlerweile kann Marcel R. dem Bericht zufolge wieder klar und deutlich sprechen. In zwei bis drei Wochen soll er mit der Reha beginnen. Der Malergeselle will nach seiner Genesung zurück in den Job: „Spätestens in einem Jahr möchte ich wieder in meinen Beruf zurück. Ich will wieder ein ganz normales Leben.“ Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus will der 30-Jährige zuerst einen Döner mit Schafskäse essen. Zu den gesammelten Spenden sagte der 30-Jährige: „Es hat mich sehr bewegt, dass Fremde so viel Anteil genommen haben.“ (dapd)