London. Und noch ein Skandal: Formel-1-Chef Bernie Ecclestone versteigt sich im Interview in merkwürdige Aussagen über Adolf Hitler und zweifelt am Sinn der Demokratie. Er sei ein "Idiot oder moralisch widerwärtig", meint ein Kommentator.
Mit lobenden Worten über Adolf Hitler sorgt Formel-1-Chef Bernie Ecclestone für Aufregung. In einem Interview der Londoner «Times» sagte der 78-jährige Brite, Hitler «konnte viele Leute befehligen und hat Dinge erledigt bekommen». Am Ende habe Hitler aber «die Orientierung verloren, deshalb war er kein sehr guter Diktator», sagte der für flapsige Bemerkungen bekannte Ecclestone. Hitler sei «etwas davongetragen und überzeugt worden, Dinge zu tun, von denen ich nicht weiß, ob er sie wollte oder nicht».
In dem Interview drückt Ecclestone seine Vorliebe für «starke Führer» aus und nannte in diesem Zusammenhang die frühere britische Premierministerin Margaret Thatcher und den scheidenden Präsidenten des Automobil-Weltverbands (FIA), Max Mosley. Skeptisch zeigte er sich gegenüber der Demokratie. Diese habe «in vielen Ländern nicht viel Gutes bewirkt - einschließlich diesem». Der Westen habe übrigens beim Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein einen Fehler gemacht. «Er war der einzige, der dieses Land kontrollieren konnte», sagte Ecclestone.
Der Abgeordnetenausschuss der britischen Juden kommentierte Ecclestones Ansichten in der «Times» mit den Worten: «ziemlich bizarr». Ein Redakteur der in London erscheinenden jüdischen Zeitung «Jewish Chronicle», Sephen Pollard, sagte, der Formel-1-Chef sei «entweder ein Idiot oder moralisch widerwärtig».