Rio de Janeiro. . Bei einem Amoklauf in einer Schule in Rio de Janeiro hat ein Mann mindestens zwölf Menschen getötet und sich anschließend vermutlich selbst das Leben genommen. Der Täter soll ein ehemaliger Schüler der Einrichtung sein, teilten die Behörden mit.

Bei einem Amoklauf in einer Schule in Rio de Janeiro hat ein Bewaffneter am Donnerstag mindestens elf Schüler getötet und sich anschließend selbst erschossen. Der Gesundheitsminister der Region Rio de Janeiro, Sergio Cortes, erklärte, zehn Mädchen und ein Junge seien getötet worden. Mindestens 18 Menschen seien verletzt worden, vier davon schwer.

Die Polizeichefin von Rio, Marta Rocha, erklärte in einer Pressekonferenz, der Täter sei mit zwei Waffen und einem Munitionsgürtel in die Schule gekommen und habe mindestens 30 Schüsse abgefeuert. Die Polizei hatte zunächst 13 Tote gemeldet.

Polizist stoppte Amoklauf

Nach einem Feuergefecht mit zwei Polizisten, die zufällig in der Nähe auf Patrouille gewesen waren, nahm sich der Täter selbst das Leben. "Er sah mich und zielte auf mich", sagte Marcio Alves, einer der Polizisten. "Ich habe ihm in die Beine geschossen, er fiel die Treppe hinunter und schoss sich selbst in den Kopf."

Rios Bürgermeister Eduardo Paes lobte den Polizisten als Helden. Ohne ihn wäre der Amoklauf weit schlimmer ausgegangen, so Paes.

In Panik versetzte Eltern eilten nach dem Vorfall zu der Schule, deren Schüler zwischen 10 und 15 Jahre alt sind. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die Eltern weinten und schreiend nach Informationen über ihre Kinder verlangten.

Bislang kein Motiv bekannt

Bei dem Täter handelte es sich Polizeiangaben zufolge um einen 23-jährigen früheren Schüler der Schule in Rio de Janeiro. Polizeikommandant Djalma Beltrame sagte dem Fernsehsender Globo, der Schütze habe einen Brief am Tatort zurückgelassen, in dem er angedeutet habe, sich töten zu wollen. Ein eindeutiges Tatmotiv habe er aber nicht genannt. Nach Angaben der Tageszeitung "O Globo" hatte der Täter keine Vorstrafen.

In Deutschland weckte der Vorfall schreckliche Erinnerungen an den Amoklauf von Lörrach im vergangenen September, bei dem vier Menschen ums Leben kamen ,sowie den von Winnenden, bei dem ein 17-Jähriger in seiner früheren Schule und auf der anschließenden Flucht 15 Menschen tötete. Der Täter richtete sich anschließend selbst.

Die USA hatten im Januar vergangenen Jahres einen größeren Amoklauf mit vier Toten erleben müssen. Dabei hatte ein Mitarbeiter des ABB-Konzerns im US-Staat Missouri in einem Werk drei Kollegen erschossen und sich anschließend selbst getötet. (dapd)