Paris. .

Fast zwei Jahre nach dem Absturz einer Air-France-Maschine über dem Atlantik gibt es erste Hoffnung auf Aufklärung des Unglücks: Eine vierte Suchexpedition hat ein großes Wrackteil am Meeresboden geortet. Aufschluss über den Unfallhergang können aber nur die Flugschreiber geben - und von denen fehlt nach wie vor jede Spur. Der Airbus war am 1. Juni 2009 auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris unter bisher ungeklärten Umständen in einer Unwetterfront abgestürzt. Alle 228 Menschen an Bord kamen ums Leben.

Die französische Unfalluntersuchungsbehörde BEA teilte bereits in der Nacht zum Montag in Paris mit, dass die Suchaktion des Schiffes "Alucia" mit drei Unterwasserrobotern an Bord "in den vergangenen 24 Stunden" Wrackteile geortet habe. Im Tagesverlauf wurden weitere Einzelheiten bekannt. Verkehrsminister Thierry Mariani erklärte am Montag im französischen Rundfunk France-Info, es seien auch Leichen gefunden worden. Nähere Einzelheiten würden allein den Hinterbliebenen zugänglich gemacht. Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet sagte, eine Identifizierung der Opfer sei unter Umständen möglich.

In der ersten Phase der Suche waren 50 Leichen und mehr als 600 Wrackteile geortet worden. BEA-Sprecherin Martine Del Bono wertete den Fund, darunter Tragflächen und Turbinen, als ein sehr positives Zeichen, dass die Wahrheit endlich ans Licht komme. Die Flugschreiber seien allerdings noch nicht gefunden worden. "Ich hoffe, (den Fund) in den kommenden Wochen bekannt geben zu können", erklärte sie. Ob die Datenrekorder, sollten sie denn gefunden werden, nach fast zwei Jahren auf dem Meeresboden noch intakt sind, gilt aber als fraglich. Das Trümmerfeld befindet sich in bis zu 4.000 Meter Tiefe.

Die Suche nach dem Wrack und dem Flugschreiber des Airbus A330 erstreckt sich über ein Gebiet von 10.000 Quadratkilometern mehrere hundert Kilometer vor der brasilianischen Nordostküste. Die Kosten von etwa 12,5 Millionen Dollar (8,8 Millionen Euro) werden von Air France und Airbus getragen. Bislang hat die Suche bereits 28 Millionen Dollar (19,7 Millionen Euro) gekostet.

(afp/dapd)