Moroni. Gibt es einen zweiten Überlebenden des Airbus-Absturzes vor den Komoren? Ein französischer Staatssekretär dementierte entsprechende Meldungen. Zuvor hatte ein Arzt erklärt, man bereite sich im Krankenhaus auf die Ankunft eines zweiten Überlebenden vor.
Der französische Staatssekretär Alain Joyandet hat Berichte über einen zweiten Überlebenden des Airbus-Absturzes vor den Komoren zurückgewiesen. «Diese Information ist falsch», sagte Joyandet am Mittwoch dem Sender Radio France Info. Der für die Entwicklungshilfe zuständige Staatssekretär hält sich zur Zeit in der Hauptstadt der Komoren, Moroni, auf, um bei der Koordinierung der Bergungsarbeiten zu helfen.
Zuvor hatte es geheißen, das Krankenhaus der Hauptstadt Moroni habe Anweisung erhalten, sich auf die Ankunft eines zweiten Überlebenden vorzubereiten, teilte ein Arzt der Nachrichtenagentur AFP mit. Nach seinen Angaben soll es sich um ein weiteres Kind handeln, das am Morgen aus dem Indischen Ozean geborgen wurde.
Die erste gerettete Überlebende des Flugzeugabsturzes vor den Komoren ist in der Nacht zum Mittwoch in einem Krankenhaus behandelt worden. Der 14-Jährigen gehe es gut, sagte Said Mohammed, eine Krankenschwester in der Klinik El Mararouf in der Hauptstadt Moroni. Sie habe sich in der Nacht um das Mädchen gekümmert, sagte Mohammed.
Mädchen trieb im Wasser
Eine bei der Suche nach Überlebenden eingesetzte Rettungskraft sagte im Radiosender Europe 1, das Mädchen sei im Wasser treibend entdeckt worden. Den Rettungsring, den man ihr zugeworfen habe, habe sie nicht greifen können, sagte Said Abdilai. Daraufhin sei er selbst ins Wasser gesprungen und habe geholfen, sie zu bergen.
Der Airbus mit 153 Menschen an Bord stürzte am Dienstag beim nächtlichen Landeanflug auf die Inselhauptstadt Moroni ab. Bei den meisten Passagieren handelte es sich um Komorer aus Frankreich, die ihren Urlaub bei ihren Familien in der früheren französischen Kolonie verbringen wollten. Bei dem betroffenen Airbus 310 wurden nach Angaben der französischen Regierung vor zwei Jahren zahlreiche Mängel festgestellt. (afp/ap)