Paris. Es ist das Wunder von den Komoren: Bahia Bakari, ein Mädchen aus Marseille hat den Absturz des jeminitischen Airbus A 310 überlebt. Ihr Vater erhebt schwere Vorwürfe gegen die Fluglinie und spricht von fliegenden Särgen und Mülleimer-Jets.
Zwölf Stunden dauerte der verzweifelte Überlebenskampf der kleinen Bahia, ehe sie von Männern der Komoren-Küstenwache aus den Fluten des Indischen Ozeans gezogen werden konnte.
Nur vier Wochen nach dem rätselhaften Airbus-Absturz des Air-France-Fluges AF 447 Rio-Paris sind erneut mehrere Dutzend Franzosen ums Leben gekommen. Kein Wunder, dass die Franzosen nun voller Besorgnis gen Himmel blicken.
„Ist das Flugzeug überhaupt noch sicher?”, titelt etwa die Tageszeitung „Le Parisien” und schürt damit ausgerechnet kurz vor Beginn der großen Sommerferien die Flugangst vieler Leser.
Traumatisiert nach der Rettung
Als sie die völlig entkräftete Bahia Bakari aus dem Wasser zogen, reichten sie dem ohnehin als zerbrechlich beschriebenen Mädchen erst einmal Glas mit gezuckertem Wasser. „Sie ist traumatisiert und möchte sich ausruhen”, sagte Staatsekretär Joyandet nach einem Bericht des „Figaro”. Am Donnerstag werden sie Bahia zur Weiterbehandlung in ein Pariser Krankenhaus fliegen.
So groß die Freude von Bahias Vater Karim über die wundersame Rettung seiner Tochter ist, so groß ist sein Schmerz über den Verlust seiner Frau, die neben Bahia an Bord von „IY 626” war.
Er habe zwar schon mit Bahia telefoniert, aus Rücksicht auf ihren Zustand aber verschwiegen, dass ihre Mutter sehr wahrscheinlich mehr lebt, berichtete er französischen Medien. Den Unglücks-Jet von „Yemenia Airways” verdammt Karim Bakari mit drastischen Worten. Er nennt sie einfach nur „fliegende Särge” und „Mülleimer-Jets”.