St. Goarshausen. . Die Bergung des am 13. Januar vor der Loreley havarierten Tankschiffs „Waldhof“ kommen nur schleppend voran. Am Samstag sind erneut Probleme aufgetreten. In die Tanks soll Stickstoff gepumpt werden.
Während der Bergungsarbeiten des auf dem Rhein havarierten Chemietankers „Waldhof“ ist es am Samstag erneut zu Probleme gekommen. Wie das Havariezentrum Loreley mitteilte, konnten zwei der sieben Tanks nicht wie vorgesehen angebohrt werden, da sie größtenteils unter der Wasseroberfläche liegen. Durch die Bohrungen soll Stickstoff in die Tanks geleitet werden, um die Explosionsgefahr zu bannen.
Die Arbeiten werden am Sonntag fortgesetzt. Die B 42 müsse daher zwischen 08.00 und 17.00 Uhr zwischen Sankt Goarshausen und Kaub voll gesperrt werden. Die 110 Meter lange „Waldhof“ war am 13. Januar nahe dem Loreleyfelsen gekentert und liegt auf der Seite. Die Ursache des Unglücks, bei dem zwei Bootsleute ums Leben kamen, ist noch unklar.
Explosionsgefahr an allen Tanks
Bei dem auf dem Rhein havarierten Tanker ist in alle sieben Tanks Wasser eingedrungen. Bei Probenentnahmen aus den Tanks am Mittwoch und Donnerstag sei in allen Tankzellen ein Gemisch von Schwefelsäure und Wasser gefunden worden, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) am Freitag in der Fragestunde des Mainzer Landtags. Von der Einsatzleitung war bislang ein Wassereinbruch nur in einem der Tanks bestätigt worden.
Der durch die Mischung entstehende Wasserstoff ist leicht entzündlich, so dass in allen sieben Tankkammern Explosionsgefahr besteht. Durch das Einleiten von Stickstoffgas soll dies nun verhindert werden. Zur Verbesserung des Auftriebs des Tankers sollen laut Bruch dann vier der sieben Tanks ausgepumpt werden. Dann könne das Schiff aufgerichtet und aus der Fahrrinne gezogen werden. Bruch betonte, die Bergungsarbeiten könnten noch weitere zwei Wochen dauern. (dapd)