Berlin. Mit seiner Rolle als Mark Zuckerberg in „The Social Network“ gelang Jesse Eisenberg der Durchbruch. Warum er ihn nun kritisch sieht.

Für Mark Zuckerberg gibt es von Jesse Eisenberg kein „Like“ mehr. Der Schauspieler hat sich in mehreren Interviews, unter anderem bei der BBC, von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg losgesagt. Und das, obwohl er diesem einiges zu verdanken hat. Im Kinofilm „The Social Network“ (2010) spielte der nunmehr 41-Jährige den Meta-Chef (Facebook, Instagram, WhatsApp) und bekam dafür prompt eine Nominierung als bester Hauptdarsteller bei den Oscars.

Tempi passati! Eisenberg, der Zuckerberg für die Vorbereitung auf die Rolle aus rechtlichen Gründen nicht treffen durfte, sieht die Rolle Zuckerbergs im aktuellen politischen und gesellschaftlichen Diskurs extrem kritisch. Der BBC sagte Eisenberg, er wolle niemand sein, „der mit so jemandem in Verbindung steht“. Grund für Eisenbergs erkaltete Liebe ist unter anderem Zuckerbergs Entscheidung, die Faktenchecker bei Facebook abzuschaffen und durch Community-Kommentare zu ersetzen, wie sie bereits bei Elon Musks Netzwerk „X“ üblich sind.

The Inauguration Of Donald J. Trump As The 47th President
Mark Zuckerberg (l.) plaudert bei Trumps Inauguration mit Lauren Sanchez, der Verlobten von Amazon-Chef Jeff Bezos (r.). © Getty Images | Pool

Mark Zuckerberg: Schauspieler Jesse Eisenberg sagt sich von Meta-Chef los

Zuckerberg hatte zuletzt bei der Inauguration Donald Trumps als US-Präsident neben anderen Tech-Größen wie Amazon-Chef Jeff Bezos und Tim Cook von Apple Spalier gestanden – für Kritiker ein Zeichen einer neuen Nähe der Tech-Branche zu den neuen politischen Machthabern in Washington. „Diese Leute besitzen Milliarden und Abermilliarden Dollar, also mehr Geld, als je ein Mensch angehäuft hat, und was machen sie damit?“, fragte Eisenberg im Interview mit der BBC ironisch und rhetorisch.

Leute wie Zuckerberg nutzten ihren unermesslichen Reichtum „um sich bei jemandem einzuschmeicheln, der Hass predigt“, wetterte Eisenberg weiter. Damit dürfte er US-Präsident Donald Trump gemeint haben. Eisenberg, dessen Frau in New York mit behinderten Kindern arbeitet, ist als Schauspieler weiterhin gut im Geschäft. Sein neuer Film „A Real Pain“ ist unter anderem für den Oscar für das beste Drehbuch nominiert. In „A Real Pain“ begibt sich der 41-Jährige auf die Spuren seiner Großmutter in Polen. „Obwohl der Film fiktiv ist, enthält er viele persönliche, autobiografische Elemente“, sagte Eisenberg.