Berlin. Nach dem Carter-Begräbnis kursieren Videos, die unübliche Begegnungen einstiger Rivalen dokumentieren. Nun versucht sich ein Lippenleser.

Plötzlich sitzen die politischen Schwergewichte der letzten Jahrzehnte in einem Raum: Beim Staatsbegräbnis von Ex-US-Präsident Jimmy Carter finden sich einstige Rivalen – Republikaner und Demokraten, Kandidaten und Gegenkandidaten – in einem Kirchenschiff ein. Doch die Bandagen, die sich Trump, Obama, Harris, Biden und Co. in ihren harten Wahlkämpfen einst angelegt hatten, scheinen abgelegt. Stattdessen: sichtliche Erheiterung.

Im Netz kursieren zahlreiche Momentaufnahmen, die die Begegnungen der einst mächtigsten Männer der Welt dokumentieren. Da sitzt etwa Ex-Präsident Barack Obama neben seinem Nachfolger Donald Trump. Die Kirchenchöre schaffen eine tragende Atmosphäre, als der Vorgänger des einflussreichen Demokraten, George W. Bush dazukommt. Obama springt auf, um dem Republikaner in seine Reihe zu lassen. Bush honoriert das mit einem Klapser in die Margengrube, bevor er neben Obama Platz nimmt.

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Eine solche Geste ist für gewöhnlich von guten Freunden zu erwarten – für offizielle Anlässe dieser Art eher unüblich. Zuletzt hatte Bush seinem Vater in der National Cathedral die letzte Ehre erwiesen, war bei seiner Trauerrede in Tränen ausgebrochen.

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Trump und Obama tuscheln: Was bringt sie zum Lachen?

Bemerkenswert war auch das Zusammenspiel von Obama und seinem Sitznachbarn Donald Trump. In einem Ausschnitt stecken die beiden die Köpfe zusammen. Trump spricht mit dem Demokraten, der daraufhin grinsen muss. Auch der designierte US-Präsident muss sich bei der Unterhaltung mit seinem Vorgänger zusammenreißen, kann sich ein Lachen nicht verkneifen.

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Was die beiden derart amüsiert, wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Zu diesem Zeitpunkt waren keine Mikrofone in Reichweite, die das Gespräch hätten mitschneiden können. Stattdessen dominiert die Kirchenmusik. Wie in den USA üblich, versuchten sich aber Lippenleser an der Tuschelei.

Nach dem Tod des ehemaligen US-Präsidenten Carter
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama unterhält sich mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump. Beide scheinen sich plötzlich gut zu verstehen. Rechts sitzt Trumps Ehefrau Melania. © DPA Images | Ben Curtis

Jeremy Freeman, britischer Sachverständiger und forensischer Lippenleser, meint gegenüber der Boulevardzeitung „New York Post“ einige Lippenbewegungen entschlüsseln zu können. Die Wortfetzen, die er der Zeitung nennt, sind meist zusammenhangslos. Obama wolle mit dem designierten Präsidenten „einen ruhigen Ort suchen“, um eine „wichtige Angelegenheit“ zu besprechen, so Freeman, der gehörlos ist. Vor dem Lacher Obamas soll Trump gesagt haben: „Und danach werde ich das tun.“ Was genau Trump vorhat, bleibt unklar.

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Ehefrau von Pence verweigert Handschlag

Von der plötzlichen Vertrautheit nimmt auch Kamala Harris Notiz, die die Wahl gegen Trump verloren hatte. In einem weiteren Ausschnitt dreht sie sich zu den beiden um. Als ihr Blick wieder nach vorne gerichtet ist, muss die sonst so fröhliche Politikerin tief ein- und ausatmen.

Und eine weitere Anwesende verhält sich stocksteif zu dem Gespräch der einstigen und designierten US-Präsidenten: Es ist Trumps Frau Melania, deren Blick stur nach vorne gerichtet ist. Bemerkenswert bleibt, dass Trump und Melania dem ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence die Hand schütteln. Ihr Verhältnis gilt als zerrüttet. Wohl deshalb verweigerte Pence‘ Ehefrau Karen den Handschlag.