Berlin. In Washington hat das Staatsbegräbnis von Jimmy Carter begonnen. Auch seine Nachfolger sind geladen – und scheinen Rivalitäten zu vergessen.
Tausende Menschen haben in Washington bei einem Staatsbegräbnis Abschied vom verstorbenen früheren US-Präsidenten Jimmy Carter genommen. Der mit einer US-Flagge bedeckte Sarg mit dem Leichnam Carters wurde am Donnerstag in der National Cathedral aufgebahrt, in der sich rund 3000 Menschen und die Polit-Prominenz der USA für die Zeremonie versammelt hatten.
Der scheidende Präsident Joe Biden wollte die Trauerrede in der neogotischen Kathedrale halten, in der auch die Staatsbegräbnisse für andere verstorbene Präsidenten von Dwight Eisenhower über Ronald Reagan bis zu George H.W. Bush stattgefunden hatten.
Vor Biden würdigten mehrere Redner, unter ihnen Carters Enkel Jason, den Verstorbenen. Biden, der mit Carter befreundet war, hatte den Donnerstag zum nationalen Trauertag erklärt, alle Bundesbehörden blieben geschlossen. Der Verstorbene habe ihn vor vier Jahren darum gebeten, die Trauerrede zu halten, hatte Biden gesagt.
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Trump trifft auf Harris, Obama & Pence
Der 82-Jährige übergibt am 20. Januar die Amtsgeschäfte an den Republikaner Donald Trump. Der Rechtspopulist und seine Frau, die künftige First Lady Melania Trump, waren unter den Trauergästen. Auch die ehemaligen Präsidenten George W. Bush und Bill Clinton mit ihren Ehefrauen Laura und Hillary sowie Barack Obama nahmen teil. Der Ex-Präsident und das designierte Staatsoberhaupt Trump saßen in einem Kirchenschiff. Bilder zeigen die beiden lächelnd nebeneinandersitzen.
Auch Vizepräsidentin Kamala Harris, die nach einem erbittert geführten Wahlkampf gegen Trump am 5. November verloren hatte, und ihr Mann Doug Emhoff sowie UN-Generalsekretär António Guterres waren zugegen.
Obama and Trump talk, smile ... (Carter funeral) pic.twitter.com/84zBelvKgx
— Howard Mortman (@HowardMortman) 9. Januar 2025
Vor Beginn der Zeremonie unterhielten sich Trump und Obama. Auch ein Handschlag zwischen Trump und seinem ehemaligen Vizepräsidenten Mike Pence war zu beobachten, deren Verhältnis als zerrüttet gilt.
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Tausende nahmen Abschied von Ex-Präsident
Die sechstägigen Trauerfeierlichkeiten für den Demokraten Carter, der von 1977 bis 1981 US-Präsident war, hatten am vergangenen Samstag begonnen. Von Dienstag bis Donnerstag war sein Sarg in der Rotunde im US-Kapitol aufgebahrt, wo tausende Menschen ihm die letzte Ehre erwiesen.
Als der Sarg dann am Donnerstagmorgen von einem Konvoi schwarzer Limousinen zur Kathedrale gebracht wurde, säumten zahlreiche Menschen die Straßen und gedachten des Verstorbenen. Carter war am 29. Dezember im Alter von 100 Jahren gestorben – ein Alter, das kein anderer ehemaliger US-Präsident erreicht hat.
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