San Francisco. Nach jedem Hurrikan rücken Tausende Elektriker an. Warum verlaufen Stromleitungen in den USA über der Erde? Die Schäden wären vermeidbar.
Über 50.000 Elektriker sind nach Angaben von Floridas Gouverneur Ron DeSantis auf dem Weg in den US-Bundesstaat. Sie sollen helfen, die absehbaren Stromausfälle beim Hurrikan „Milton“ zu beheben. Jedes schwere Unwetter ist ein Härtetest für das Netz.
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Viele Touristen aus Deutschland sind mithin überrascht, wenn sie zum ersten Mal durch eine amerikanische Stadt gehen: Elektrizitätsleitungen hängen vielfach quasi von Haus zu Haus. Es sind Bilder, die man eher in der sogenannten dritten Welt vermuten würde.
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Gelobtes Land für Elektriker
Bei jeder Umweltkatastrophe gleichen sich wiederum andere Bilder: Umgeknickte Masten, baumelnde Leitungen, explodierende Transformatoren. Nach jedem größeren Unwetter kommt es zu flächendeckenden Elektrizitätsausfällen. Tausende Amerikaner sind dann ohne Strom. Allein schon die Tornados, die „Milton“ nur ankündigten, führten dazu, dass in 160.000 Haushalte in Florida die Lichter ausgingen.
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Die Elektriker sind daran gewöhnt und spekulieren darauf. Viele Betriebe leben davon und gehen im Vorfeld eines Sturms in Stellung. Hunderte von Monteuren aus allen Landesteilen warten auch jetzt in ihren Lkws in den Wohnvierteln auf Arbeit. Die Leitungen sind einfach zu orten und schnell zu reparieren.
🌀⚡ PHOTO: Hundreds of lineman trucks are staged at The Villages in Florida in preparation of Hurricane Milton https://t.co/XCnjnElHsp pic.twitter.com/UTWNxFw9v8
— 1010 WINS (@1010WINS) 9. Oktober 2024
Die Versorgungsengpässe ließen sich vermeiden, wenn die Amerikaner Leitungen nur unterirdisch verlegen würden. Bei Neubausiedlungen werden Stromleitungen durchaus verbuddelt. Indes gilt das bezogen auf die gesamten USA für bestenfalls ein Viertel des Versorgungsnetzes.
Amerikaner scheuen Mehrkosten
Wahrscheinlich wird die Grundsatzdiskussion auch jetzt wieder losgehen, wie nach fast jeder größeren Umweltkatastrophe. Aber am Ende folgen den Worten jedes Mal keine Taten, weil es den Amerikanern zu teuer ist, die Leitungen unter der Erde zu verbuddeln.
Nach Schätzungen des US-Energieministeriums wäre es fünf bis zehn Mal so teuer wie die oberirdische Verlegung. Die Mehrkosten würden auf die Verbraucher umgelegt und den Energiepreis verteuern. Also geht die Flickschusterei weiter – und den Monteuren die Arbeit nicht aus.
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