Christchurch bekommt nach Erdbeben eine Papp-Kathedrale

Wellington. Im Februar 2011 war bei einem Erdbeben in der neuseeländischen Stadt die Kirche stark beschädigt worden. Ein Wiederaufbau hätte rund 60 Millionen Euro gekostet. Nun wird eine Kirche aus Pappe und Holzbalken gebaut. Papiergebäude könnten bei Erdbeben nicht so leicht zerstört werden wie Betongebäude, so der Architekt.

Nach einer Reihe von Erdbeben bekommt die neuseeländische Stadt Christchurch eine Papp-Kathedrale als vorläufigen Ersatz für ihr zerstörtes Gotteshaus. Die Anglikanische Kirche Neuseelands stellte am Montag die Pläne für das vom japanischen Architekten Shigeru Ban entworfene A-förmige Gebäude aus Papp-Röhren, Holzbalken und Stahlträgern vor.

Die Papp-Kathedrale soll Platz für 700 Menschen bieten und umgerechnet knapp drei Millionen Euro kosten. Das Gotteshaus aus Pappe könne ein Ort werden, "zu dem die Menschen kommen und darüber nachdenken können, was wir durchgemacht haben, und an dem sie hoffentlich eine Inspiration für die Zukunft bekommen können", sagte Projektchef Richard Gray.

Papiergebäude halten Erdbeben besser Stand

Der Architekt Ban hatte bereits nach den Erdbeben im japanischen Kobe, im italienischen L'Aquila und in Haiti Papp-Gebäude gebaut. Die Standfestigkeit von Gebäuden habe nichts mit der Härte der verwendeten Materialien zu tun, sagte er. Betongebäude könnten von Erdbeben leicht zerstört werden, bei Papierkonstruktionen sei dies dagegen nicht der Fall.

Bei dem Erdbeben vom Februar 2011, bei dem in Christchurch 185 Menschen starben, war die Kathedrale schwer beschädigt worden und der Turm eingestürzt. Bei Beben im Juni und Dezember trug das 131 Jahre alte Kirchengebäude weitere Schäden davon. Ein Wiederaufbau hätte nach Kirchenangaben umgerechnet rund 60 Millionen Euro gekostet. (afp)