Berlin. Eine veränderte Form des Schweinegrippe-Erregers A/H1N1 könnte nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) im Herbst dieses Jahres Deutschland erreichen. Es sei möglich, dass das Virus sein Erbmaterial verändere, sagte RKI-Präsident Jörg Hacker am Dienstag in Berlin.
Eine veränderte Form des Schweinegrippe-Erregers A/H1N1 könnte nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) im Herbst dieses Jahres Deutschland erreichen. Es sei möglich, dass das Virus sein Erbmaterial verändere, sagte RKI-Präsident Jörg Hacker am Dienstag in Berlin bei einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD).
Bisher über 300 Erkrankungen bundesweit nachgewiesen
Dem RKI zufolge gibt es in Deutschland über 300 nachgewiesene Falle der sogenannten Schweinegrippe. Weltweit beläuft sich die Zahl der Infizierten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation auf über 52 000.
Nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist Deutschland im Falle einer Ausbreitung der Neuen Grippe sehr gut vorbereitet: «Wir haben die Tamiflu-Versorgung mit den Bundesländern engstens abgestimmt und sind im internationalen Kontakt.» Jetzt sei vor allem die Vorbereitung der Impfstoffe und eine Analyse der Risikogruppen von großer Bedeutung, betonte Merkel und würdigte die Arbeit der Wissenschaftler.
Virus breitet sich auf Süd-Halbkugel aus
Laut RKI-Chef Hacker gibt es erste Anzeichen, dass das neue Virus sich momentan neben der saisonalen Grippe in der südlichen Halbkugel ausbereite und die dortigen regionalen Stämme verdränge. Insbesondere Länder wie Australien, Chile oder Argentinien könnten davon betroffen sein.
Über die Entwicklung des neuen Erregers wisse man zurzeit noch wenig: «Im Unterschied zu den gut charakterisierten saisonalen Influenzaviren kennen wir die weitere Entwicklung des neuen Erregers nicht», sagte der Wissenschaftler. Die Vorbereitungen auf einen Impfstoff seien jedoch im Gange. Das Institut geht davon aus, dass dieser im Herbst zur Verfügung stehen wird. (ddp)