Peking. .

Drei Tage nach der Gasexplosion in einer chinesischen Kohlegrube haben die Rettungskräfte am Dienstag die letzten sechs Vermissten aus den Trümmern geborgen. Insgesamt sind 37 Menschen ums Leben gekommen.

Nun ist es traurige Gewissheit: Bei dem Grubenunglück am Samstag in China sind nach Regierungsangaben 37 Menschen ums Leben gekommen. Rettungskräfte bargen am Dienstag die Leichen der sechs letzten noch vermissten Grubenarbeiter aus dem Kohlebergwerk in Yuzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan.

In der Mine hatte sich am Samstag eine Gasexplosion ereignet, als gerade 276 Bergleute unter Tage arbeiteten. 239 von ihnen konnten sich nach Behördenangaben retten. Bereits am Sonntag waren die Helfer davon ausgegangen, dass die übrigen 37 Bergleute, die sich nicht unmittelbar nach dem Unglück retten konnten, keine Überlebenschance hatten.


Chinesische Bergwerke mangelhaft

Bereits am Montag war die Zahl der getöteten Bergleute auf mindestens 31 gestiegen. Für sechs Kumpel, die am Montag weiter als vermisst galten, bestand kaum noch Hoffnung auf eine Rettung, wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldete. In chinesischen Medien und Internetforen wurden Kritik über Mängel in den chinesischen Bergwerken laut.

Bereits am Sonntag hatten die Einsatzkräfte an der Kohlemine in Yuzhou in der zentralchinesischen Provinz Henan erklärt, es gebe wenig Hoffnung, die verschütteten Grubenarbeiter noch lebend zu bergen. Sie seien vermutlich unter einer Masse von 2500 Tonnen Kohle begraben worden, sagte der Vizechef der Rettungskräfte, Du Bo. Am Samstag hatte sich in dem Bergwerk eine Gasexplosion ereignet, als gerade 276 Grubenarbeiter unter Tage arbeiteten. 239 von ihnen konnten sich nach Behördenangaben retten.

Sicherheitsräume voll mit Schutt

Einer der Überlebenden des Unglücks, Chen Jiaguo, sagte der Zeitung „Beijing News“, die meisten Sicherheitsräume in der Mine seien voll mit Schutt anstelle von Rettungsmaterial und überlebensnotwendigen Dingen wie Nahrung und Wasser. Außerdem sei die Belüftung in der Mine unzureichend gewesen.

Im Internet nannten viele Diskussionsteilnehmer Chile, wo vergangene Woche 33 verschüttete Bergleute nach zehn Wochen unter Tage gerettet wurden, als positives Beispiel. Auf der Twitter-ähnlichen Kurznachrichtenplattform sina.com schrieb der Nutzer Cheng Jing, der Unterschied zwischen Chile und China sei „enorm“. „Die Minen hier werden nicht genug überwacht und nicht gut verwaltet.“

Die Bergwerke in der Volksrepublik gelten als die gefährlichsten der Welt. Vor allem kleinere Zechen halten sich aus Kostengründen häufig nicht an die Sicherheitsvorschriften. Außerdem sind viele Bergleute nur schlecht ausgebildet. Im vergangenen Jahr starben in chinesischen Kohlebergwerken nach offiziellen Angaben mehr als 2600 Menschen. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings noch deutlich höher liegen. Das aufstrebende Schwellenland China deckt seinen Energiebedarf zu rund 70 Prozent durch Kohle. Regierungschef Wen Jiabao hatte im Juli die Verbesserung der Sicherheit in den Bergwerken angeordnet. (afp)