Die ehemalige No-Angels-Sängerin Nadja Benaissa sieht Casting-Shows inzwischen kritisch. Ein charakterlich gefestigter Mensch würde es nie in eine Band schaffen, weil er ein Risikofaktor sei, so der Ex-Popstar.
Nadja Benaissa
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Die frühere Sängerin der Casting-Band No Angels, Nadja Benaissa, sieht Casting-Shows inzwischen kritisch. „Es werden gezielt Menschen gesucht, die nichts anderes haben, alles dafür tun würden“, sagte sie am Samstag in einem Interview von Radio YouFM auf der Frankfurter Buchmesse. „Ein Mensch, der Abi macht, der noch studiert, alles reflektiert und gefestigt ist, wird niemals in so eine Band hinein kommen, weil er ein Risikofaktor ist.“ Die No Angels gingen im Jahr 2000 aus der ersten deutschen Staffel des Gesangswettbewerbs „Popstars“ hervor.
„Ich stand dem Ganzen hilflos gegenüber“
Benaissa war im August wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die HIV-infizierte Künstlerin hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit im Jahr 2004 einen Mann mit dem Aids-Erreger angesteckt und auch andere Sexualpartner nicht über die Infektion informiert. Nach ihrer Verhaftung im Frühjahr 2009 hatte sie mehrere Wochen im Gefängnis gesessen.
„Die wirklich schlimme Zeit war die Zeit meiner Inhaftierung, als ein Medientsunami über mich hereingebrochen ist. Da war ich komplett schockiert und traumatisiert und stand dem Ganzen hilflos gegenüber“, sagte sie. Die 28-Jährige äußerte sich auch zu ihrer Drogenvergangenheit. Sie habe in der Schwangerschaft damit komplett aufgehört, es habe bestimmt vier, fünf Monate gedauert, „bis mein Kopf wieder richtig gearbeitet hat und wieder alles so einigermaßen normal war. Die Seele braucht Jahre - eigentlich bis heute, um sich davon zu erholen.“ (dapd)
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