Mühlberg/Großenhain. .
Ein Gewitter und eine Windhose haben am Montagnachmittag eine Spur der Verwüstung durch Teile von Brandenburg und Sachsen gezogen. Eine sechsjähriges Mädchen kam ums Leben: Sie wurde im Auto von einem Baum erschlagen.
Bei schwerem Gewitter hat eine Windhose am Montag Orte in Brandenburg und Sachsen verwüstet. Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt und eine Halle stürzte um, wie die Polizei mitteilte. Um 15.35 Uhr traf der Wirbelsturm die Stadt Großenhain in Nordsachsen. Einer der entwurzelten Bäume stürzte auf ein Auto. Ein sechsjähriges Mädchen wurde darin so schwer verletzt, dass es später im Krankenhaus starb, wie die Polizeidirektion Oberes Elbtal Osterzgebirge berichtete.
Etwa 80 Prozent aller Hallen seien durch den Sturm abgedeckt, weitere Dächer und Wohnhäuser zum Teil erheblich beschädigt worden. Eine Halle stürzte ein und ein Wohnhaus drohte einzustürzen. Im Stadtteil Walda-Kleinthiemig beschädigte die Windhose fast alle Dächer, zum Teil mit dem Obergeschoss. In Colmnitz-Wildenhein wurden die Kirche sowie mehrere Wohnhäuser schwer beschädigt. Starker Hagel und Platzregen führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Turmspitze fiel von der Kirche herunter
Zuvor hatte eine Windhose um 15.25 Uhr die Stadt Mühlberg/Elbe im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis erwischt und mindestens 20 Dächer abgedeckt. Von einer Kirche fiel die Turmspitze herunter. Eine Person wurde leicht verletzt.
Eine Windhose ist ein räumlich eng begrenzter Wirbelsturm. Dabei rotiert die Luft sehr schnell um eine vertikale Achse. Aus einer Wolke heraus entsteht ein schlauchförmiger Auswuchs, der nur einen Durchmesser von wenigen hundert Metern hat und sich nach zehn bis 15 Minuten wieder auflöst. Windhosen entstehen in Mitteleuropa normalerweise dann, wenn feucht-heiße Luftmassen am Boden auf kalte Luftschichten in Wolkenhöhe treffen. Stoßen diese heißen Luftmassen auf eine Gewitterfront, die in ihren oberen Schichten in der Regel Temperaturen um minus 40 bis 50 Grad aufweist, kommt es bei einem Temperaturunterschied von rund 80 Grad zu starken Auf- und Abwinden innerhalb der Wolken. Daraufhin entwickeln sich am Boden hohe Windgeschwindigkeiten. Derzeit treffen über Deutschland das Hoch „Siegbert“ und die Kaltfront von Skandinavientief „Zaza“ aufeinander.