Eisenhüttenstadt.
Die Pegel der Oder steigen kontinuierlich. In Tschechien und Polen sind bereits zwölf Menschen in den Fluten ums Leben gekommen. In Brandenburg bereitet man sich auf das Eintreffen des Hochwassers vor.
Seit dem vergangenen Wochenende regnet es in der Region an der oberen Oder beinahe unaufhörlich. In Tschechien, Polen und auf dem Balkan kommt es daher immer wieder zu Überschwemmungen. Die Zahl der Hochwassertoten stieg am Samstag auf zwölf an. In Breslau stand ein ganzes Stadtviertel unter Wasser, nachdem am Samstag die Oder an zwei Stellen über die Ufer getreten war. Zahlreiche Einwohner mussten evakuiert werden.
In Brandenburg sind dem Hochwassermeldezentrum in Frankfurt/Oder zufolge in den kommenden Tagen stärker steigende Wasserstände zu erwarten. Ende der Woche werde dann der Hochwasserscheitel im oberen Grenzoderabschnitt eintreffen.
Die Pegel auf deutscher Seite lagen am Pfingstsonntag noch unter den als gefährlich eingestuften Ständen. Wie aus den Daten des Brandenburger Landesumweltamtes hervorgeht, stieg in Ratzdorf der Pegel innerhalb eines Tages um 15 Zentimeter auf 4,52 Meter. Hochwasseralarm wird dort bei 4,65 Metern ausgerufen. Lediglich in Stützkow wurde bereits am Freitag Alarmstufe Eins für einen knapp 28 Kilometer langen Flussabschnitt ausgerufen. Innerhalb eines Tages stieg dort der Pegel noch einmal um acht Zentimeter auf 7,86 Meter. Das hängt damit zusammen, dass die Flutungspolder dort noch geschlossen sind. Die Flutung wird jedoch vorbereitet.
Am Dienstag tritt der Krisenstab zusammen
Ministerpräsident Matthias Platzeck hatte bereits am Freitag die Einrichtung eines Krisenstabs für Dienstag nach Pfingsten angekündigt. In Beeskow bei Frankfurt/Oder liegen drei Millionen Sandsäcke bereit.
Ursprünglich hätte der brandenburgische Krisenstab schon am Freitag eingerichtet werden sollen. Aber das Hochwasser kommt nun später als zunächst erwartet nach Deutschland. Ursache hierfür sind der Deichbruch am Oberlauf in Polen sowie die Öffnung von polnischen Poldern. Die für Pfingsten angekündigte Sperrung der Oder für die Schifffahrt wurde in Brandenburg zunächst verschoben. Sportschiffer wurden aber aufgefordert, auf Treibgut und starke Strömung besonders zu achten. Mit einer kurzfristigen Sperrung der Oder wird nun für die kommende Woche gerechnet.