Rom. Archäologische Sensation in Rom: Im Grab des Apostels Paulus haben Wissenschaftler tatsächlich Knochenreste entdeckt und datiert. Papst Benedikt ist überzeugt: Bei den Funden handelt es sich um Überreste des Paulus.
Zum Abschluss des Paulus-Jahres hat Papst Benedikt XVI. am Sonntag in Rom eine archäologische Sensation bekanntgegeben: das sogenannte Paulusgrab in Rom enthält vermutlich tatsächlich die Knochen des Apostels.
Archäologen hätten erstmals die Knochen in dem Sarkophag in der Basilika Sankt Paul vor den Mauern wissenschaftlich untersucht. Und die Test deuteten darauf hin, dass die Knochen tatsächlich vom «Apostel der Völker» stammten, sagte Benedikt XVI. während eines Gottesdienstes. Am Montag begeht die Kirche den Namenstag von Paulus und Petrus.
Forscher hätten die Knochenteile mit Hilfe der C-14-Methode untersucht und seien zu dem Schluss gekommen, dass sie auf das erste oder zweite Jahrhundert nach Christus zurückdatierten. In dem Sarkophag entdeckten die Archäologen neben den Knochen auch einige Körner Weihrauch, ein «kostbares» Stück purpurfarbenen Leinenstoffs mit Goldpailletten und ein blaues Gewebe mit Leinenfasern, berichtete der Papst.
Kirche entschloss sich, Sarg zu öffnen
«Dies scheint die einhellige und unbestrittene Tradition zu bestätigen, dass es sich um die sterblichen Überreste des Apostels Paulus handelt», sagte Benedikt weiter mit Bezug auf die schon fast 2.000 Jahre alte christliche Überlieferung, wonach es sich um das Grab des Paulus handelt. Laut Volksglauben sollen Schädelfragmente des Heiligen in einer anderen Kirche in Rom, der Lateranbasilika beigesetzt sein. Nach christlicher Überlieferung wurde Paulus während einer Christenverfolgung in Rom geköpft.
Die archäologischen Arbeiten an dem Grab begannen 2002. Der Sarkophag selbst stammt aus dem 4. Jahrhundert und wurde unter dem Altar der Kirche eingesetzt. Die Kirche entschloss sich, den Sarg freizulegen, nachdem sich viele Gläubige 2000 bei den Feiern zum Heiligen Jahr enttäuscht gezeigt hatten, dass sie den Sarg nicht sehen und berühren können.