Essen. Viele Kinder wünschen sich früher oder später ein Haustier. Aber nicht jedes Tier passt in jede Familie. Was es vor dem Kauf zu beachten gilt.

  • Haustiere für Kinder können eine Bereicherung für die ganze Familie sein.
  • Vor der Anschaffung sollten wichtige Fragen jedoch geklärt werden: Wie alt wird das gewünschte Haustier? Kann es allein gehalten werden oder nur in Gruppen? Und eignet sich der neue Hausbewohner überhaupt als Spielpartner für Kinder?
  • Wir stellen zehn Haustiere vor, die sich für Kinder eignen: Von Hund und Katz, über Maus und Ratte bis zum exotischen Axolotl.

Haustiere stehen bei vielen Kindern hoch im Kurs. Viele wünschen sich einen Vierbeiner, der auf Schritt und Tritt folgt, einen handzahmen Wellensittich, der Gesellschaft beim Lesen leistet oder einen possierlichen Hamster, der ausdauernd im Rad läuft.

Jedes Tier hat indes eigene Bedürfnisse und Eigenschaften. Vor dem Kauf sollten Eltern deswegen gut überlegen, ob sie etwa fünfzehn Jahre für einen Hund sorgen wollen oder ob der nachtaktive Hamster im Haus auch genug Ruhe bekommt. Zur Orientierung haben wir zentrale Eigenschaften von zehn Haustieren für Kinder zusammengestellt.

Hunde und Katzen: Die unangefochtenen Lieblingstiere in Deutschland

Des Deutschen zweitliebstes Haustier ist der Hund. Verglichen mit kleineren Haustieren wie Hamstern oder Meerschweinchen ist der Hund bereits bei der Anschaffung, besonders aber der Haltung kostenintensiv. Zudem benötigt ein Hund viel Aufmerksamkeit und muss mehrmals am Tag nach draußen. Wer genügend Zeit hat, sich mit den intelligenten Vierbeinern zu beschäftigen und sie zu erziehen, der kann mit ihnen viel erleben.

Je nach Rasse werden Hunde dann auch schon mal fünfzehn Jahre alt: So lange sollte die Liebe also halten. Zu beachten ist außerdem, dass die meisten Hunde nicht allzu lang allein gelassen werden sollten. Kurzum: Wer sich für einen Hund entscheidet, hat ein neues Familienmitglied gewonnen – und sollte dieses bei der Planung von Wochenende und Urlaub auch mitberücksichtigen.

Haustiere für Kinder: Was den Stubentiger auszeichnet

Noch beliebter als Hunde sind hierzulande nur Katzen. Rund 15 Millionen sind es der Onlineplattform Statista zufolge. Katzen sind damit hierzulande das beliebteste Haustier. Auch sie sollte man nicht zu lange allein lassen und anders als Hunde unbedingt paarweise halten. Zwar lassen sie sich die eigensinnigen Tiere etwas schwerer erziehen. Trotzdem können sich Katzen durchaus zutraulich zeigen. Erziehung und Rasse spielen dabei eine große Rolle.

Die meiste Zeit am Dösen: Katzen schlafen fünfzehn bis zwanzig Stunden am Tag.
Die meiste Zeit am Dösen: Katzen schlafen fünfzehn bis zwanzig Stunden am Tag. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Wer sich eine Katze zulegen möchte, sollte vorher bedenken, dass seine Wohnung entsprechend eingerichtet werden muss: Manche Katzen können der Verlockung einer Toilettenrolle in Tatztenweite nicht widerstehen und wieder andere machen mit ihren scharfen Krallen auch vor dem teuren Ledersofa nicht halt. Stimmen die Haltungsbedingungen, werden Hauskatzen bis zu 18 Jahre alt.

Haustiere für Kinder: Auch Kleintiere machen Aufwand

Es ist klein, knuddelig und bei Kindern stets beliebt: das Kaninchen. Kuscheleinheiten lieben diese Tiere aber nur bedingt: Kaninchen zählen zu den sogenannten Fluchttieren. Wer ihnen näherkommen will, sollte Eingewöhnungszeit und ein Verständnis für die Körpersprache der Tiere mitbringen.

Zur Haltung benötigt man ein Gehege mit Futternapf und Tränke. Das kann sowohl draußen als auch drinnen angelegt werden. Wichtig dabei ist, immer mindestens zwei Kaninchen zusammenzuhalten. Unter guten Bedingungen, wozu auch ein regelmäßiger Auslauf gehört, werden die kleinen Mümmelmänner dann bis zu acht Jahre alt.

Mehr zum Thema

Das Meerschweinchen: Südamerikaner mit erstaunlicher Lebensdauer

Auch Meerschweinchen mögen Kuscheln weniger, als ihr Ruf vermuten lässt. In Gehegen mit mindestens zwei Artgenossen und genügend Verstecken fühlen sie sich wohl. Am besten stellt man das Gehege an einen ruhigen Ort, damit die schreckhaften Tiere nicht gestresst werden. Unter guten Bedingungen mit genügend Auslauf werden die Nager aus Südamerika dann bis zu acht Jahre alt.

Nachtaktiver Einzelgänger mit kurzer Lebensspanne: Der Hamster

Hamster eignen sich als Haustier für Kinder eigentlich nur bedingt, sind es doch nachtaktive Tiere, die tagsüber vor allem eines wollen: ihre Ruhe. Nachts machen die als Einzelgänger bekannten Tiere dafür durchaus Krach – das sollte man bei der Einrichtung des Geheges unbedingt beachten.

Zum Kuscheln eignen sich Hamster fast gar nicht und nach ein bis zwei Jahren neigt sich ihre Lebensdauer bereits dem Ende zu. Wer sich trotzdem für einen Hamster entscheidet, benötigt zur Haltung ein Gehege mit Spielmöglichkeiten, Napf und Wassertränke.

Farbmäuse eignen sich gut als Haustiere für Kinder

Unter den Mäusen, die sich als Haustiere eignen, sind Farbmäuse am beliebtesten. Wie Hamster sind auch sie nachtaktiv. Einige Stunden am Tag wird man sie trotzdem wach sehen. Hat man das Vertrauen der kleinen Nager gewonnen, werden sie zutraulich und lassen sich auch streicheln und herumtragen. Das funktioniert aber nur, wenn man behutsam mit den kleinen Tieren umgeht.

Gehalten werden die sozialen Tiere am besten in Gruppen ab drei Tieren. Zu den Nachteilen von Farbmäusen zählt: Wie Hamster werden auch sie nur ein bis zwei Jahre alt. Oft leiden sie an Tumoren. Und: Farbmäuse markieren ihr Revier, mit anderen Worten: das Gehege. Entscheidet man sich für eine Maus als Haustier, sollte man also nicht allzu geruchsempfindlich sein. Für die Haltung benötigt man einen Käfig mit Spielmöglichkeiten, einen Napf und eine Wassertränke.

Mit Farbmäusen können Kinder viel Freude haben.
Mit Farbmäusen können Kinder viel Freude haben. © Shutterstock / elementals | elementals

Ratten als Haustiere: Intelligent und zutrauliche Begleiter

Mit Hausratten möchte niemand gern leben; sie sind eher ein Fall für den Kammerjäger. Sogenannte Farbratten – aus der Zoohandlung – erfreuen sich als Haustiere indes wachsender Beliebtheit. Ratten sind soziale Tiere und sollten deswegen in relativ großen Käfigen in Kleingruppen gehalten werden. Wie im Falle von Farbmäusen auch sollte man nicht allzu geruchsempfindlich sein. Zwar kann eine Nagertoilette Abhilfe schaffen, das Problem aber nicht ganz lösen.

Mit den intelligenten Tieren können Kinder viel Freude haben. Auf der anderen Seite bedeutet das: Man muss sich schon jeden Tag mit ihnen beschäftigen, damit die Tiere nicht verkümmern. Wer das beherzigt, kann den Nagern sogar Kunststückchen beibringen. Farbratten werden zwischen ein und drei Jahre alt und sind leider ebenfalls häufiger von Tumorerkrankungen betroffen.

Haustiere für Kinder: Der Wellensittich lebt nicht gern allein

Wellensittiche haben als Haustiere eine lange Tradition. Schon im 19. Jahrhundert entdeckte das Großbürgertum die farbenprächtigen Vögel als Stubenvögel für sich: eine Zier für jeden Salon. Wellensittiche sind allerdings soziale Tiere und sollten mindestens in Pärchen gehalten werden. Auch sollte man sie regelmäßig aus dem Käfig lassen. Wer sich Mühe gibt, schafft es, die Tiere handzahm zu bekommen.

Zum Sprechen bringen kann man die sogenannten Altweltpapageien zwar nicht, in ihrer Sprache kommunizieren Wellensittiche allerdings durchaus. Sie sind deswegen nichts für geräuschempfindliche Menschen. Gleichzeitig sind Wellensittiche scheue Wesen, die nicht zu viel Lärm ausgesetzt werden sollten. In Gefangenschaft werden sie etwa fünf Jahre alt.

Die Exoten unter den Haustieren: Chinchillas und Axolotl

Chinchillas sind Nager, die ursprünglich aus Südamerika stammen. Mit ihrem buschigen Schwanz erinnern sie ein wenig an pummlige Eichhörnchen. Die Exoten benötigen viel Zuwendung, lassen sich aber eher ungern knuddeln. Und: Chinchillas sind nachaktiv und benötigen tagsüber vor allem Ruhe.

Sie gehören zu den Fluchttieren und fühlen sich nur in Gruppen wohl und sicher. Im Gehege brauchen sie ein Sandbad und etwas Spielzeug. Der größte Unterschied zu anderen Nagern ist ihre Lebenserwartung von ungefähr zehn Jahren.

Das Axolotl: Wasserbewohner wie von einem anderen Planeten

Axolotl sind ungefähr 20 Zentimeter lange Schwanzlurche im lebenslangen Larvenstadium. Das zu den Amphibien zählende Tier aus Mexiko lebt im Wasser und gehört also in ein Aquarium. Axolotl sind nachtaktiv und lassen sich tagsüber eher selten blicken: Voraussetzung dafür sind natürlich genügend Versteckmöglichkeiten.

Axolotl sind eine Art gehende Fische, die sich unter Wasser am wohlsten fühlen, die aber auch an Land atmen können.
Axolotl sind eine Art gehende Fische, die sich unter Wasser am wohlsten fühlen, die aber auch an Land atmen können. © Shutterstock | ArnPas

Gefüttert werden sie am liebsten mit Lebendfutter, wie Würmern und Krebstierchen; die zweitbeste Möglichkeit ist Trockenfutter. Unter guten Haltungsbedingungen werden die übrigens vom Aussterben bedrohten Tiere bis zu 20 Jahre alt. Sollten sie in dieser langen Zeit einmal krank werden, kann es mitunter schwierig sein, einen kompetenten Tierarzt zu finden. Dafür sind die in vielen verschiedenen Farben vorkommenden Lurche ein echter Blickfang.

Mehr zum Thema Haustiere finden Sie hier.