Berlin. Naschen ist in diesem Advent offenbar gesünder. Die Verbraucher-Organisation Foodwatch hat weniger Acrylamid in Lebkuchen und Spekulatius gefunden als im Vorjahr. Der Schadstoff steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Trotzdem sind noch Produkte mit hohem Acrylamid-Gehalt im Handel.

Lebkuchen und Spekulatius sind in diesem Jahr überwiegend weniger mit dem Schadstoff Acrylamid belastet als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die Verbraucherrechtsorganisation Foodwatch laut einer am Montag veröffentlichten Untersuchung. Allerdings seien einzelne Produkte noch immer mit hohen Mengen des krebsverdächtigen Stoffes im Handel.

Testsieger mit 16 Mikrogramm

Wie die Organisation weiter mitteilte, sind die Bio-Elisen Lebkuchen von Allos sowie die Frenzel Echte Pulsnitzer Delikatess Lebkuchen mit einem Acrylamidwert von 510 Mikrogramm pro Kilogramm und 430 Mikrogramm deutlich höher belastet als die beiden Testsieger. Demnach seien in den Bahlsen Contessa Schokolade und den Bahlsen Grandessa Oblaten Lebkuchen jeweils 16 Mikrogramm nachgewiesen worden.

Insgesamt hat Foodwatch den Angaben zufolge elf Lebkuchen- und sechs Spekulatiusprodukte untersuchen lassen. Dabei sei nur bei zwei Produkten die Belastung gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Die detaillierten Ergebnisse sowie die Entwicklung in den vergangenen sieben Jahren sind im Internet veröffentlicht.

Laut Foodwatch-Vize-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt zeigt es «Wirkung, die Werte zu veröffentlichen und dabei die Namen der Produkte zu nennen». Dies sei um so verständlicher, da die Lebensmittelkontrollbehörden ihre Werte geheim halten.

"'Signalwerte' absurd hoch"

Zugleich wiesen die Verbraucherschützer darauf hin, dass Acrylamidwerte von unter 50 Mikrogramm bei Lebkuchen und Spekulatius für die Hersteller möglich sei. Die dagegen von den Behörden ausgegebenen «Signalwerte» von 1000 Mikrogramm für Lebkuchen und 416 für Spekulatius seien absurd hoch, sagte Wolfschmidt.

Acrylamid kann den Angaben zufolge beim Frittieren, Backen oder Braten stärkehaltiger Produkte entstehen. Im Tierversuch habe die Substanz Krebs ausgelöst und das Erbgut geschädigt. Die Gefahr für den Menschen sei noch nicht abschließend geklärt. (ddp)