Berlin. Die Verbraucherschützer von Foodwatch schlagen Alarm: Milchprodukte für Kinder seien oft ungesund, da sie sehr viel Zucker enthielten. Als Beispiel nannten sie das Getränk "Monte": Ein Fläschchen mit 200 Millilitern enthalte acht Stücke Würfelzucker - mehr als dieselbe Menge Cola.

Milchprodukte speziell für Kinder enthalten oft sehr viel Zucker und sind daher alles anderes als gesund. Das Milchregal beherberge jede Menge Zuckerbomben, die sich als besonders wertvoll ausgeben, kritisierte die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch am Freitag. Als Beispiel nannte sie das Getränk «Monte» von Zott: Ein kleines Fläschchen mit 200 Millilitern enthalte acht Stück Würfelzucker und damit mehr als dieselbe Menge Coca Cola. Dieses Getränk als gesund zu bewerben, wie Zott es tut, sei «eine besonders perfide Form von Etikettenschwindel», sagte die Leiterin der Foodwatch-Kampagne abgespeist.de, Anne Markwardt, AFP.

Ampelkennzeichnung gefordert

Der Drink «Monte» von Zott enthält 12,7 Gramm Zucker pro 100 Milliliter, so steht es auf der Verpackung. Foodwatch ruft die Verbraucher auf, im Kühlregal nach weiteren zuckrigen Milchprodukten zu suchen und bis Ende November auf abgespeist.de als größte Zuckerbombe vorzuschlagen. Die Angaben finden sich laut Markwardt mittlerweile bei den meisten Produkten im Kühlregal auf der Verpackung, wenn auch manchmal nur winzig klein und daher schwierig zu erkennen. Sei bei Milchprodukten nur der Kohlehydrate-Wert angeben, liege der Zuckergehalt «relativ nah dran». Genaue Auskunft bekomme der Verbraucher dann mit einem Anruf beim Hersteller.

Die Verbraucherorganisation fordert die Einführung der Ampelkennzeichnung, um den Nährwertgehalt für Lebensmittel verständlich auszuweisen. Im Fall von «Monte» würde die Ampel für den Zuckergehalt rot anzeigen.

Foodwatch wendet sich mit seiner Kampagne abgespeist.de gegen irreführende Werbepraktiken von Lebensmittelherstellern. Dazu stellt die Organisation auf ihrer Internetseite regelmäßig Produkte vor, die nach ihren Angaben nicht halten, was sie versprechen. (afp)