Berlin. Wegen eines brutalen Übergriffs auf einen Mann an einem Berliner U-Bahnhof sind vier Männer am Donnerstag vom Berliner Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Wie eine Gerichtssprecherin sagte, erhielten die 17- bis 19-Jährigen Haftstrafen zwischen dreieinhalb und fünf Jahren. Sie wurden unter anderem wegen gefährlicher sowie schwerer Körperverletzung verurteilt.
Das Berliner Landgericht sah es als erwiesen an, dass die jungen Männer am Silvesterabend 2008 einen 34-Jahre alten Familienvater auf dem Bahnsteig grundlos angegriffen hatten. Sie sollen ihn eine Treppe hinunter gestoßen und auf ihn eingetreten haben. Der 34-Jährige erlitt einen schweren Schädelbruch und Hinblutungen. Er schwebte in Lebensgefahr, musste mehrfach operiert werden und war bis April arbeitsunfähig. Seid Juni leidet der Familienvater unter epileptischen Anfällen, die eine Spätfolge der Misshandlungen sind.
Erinnerungslücken durch Alkoholkonsum
Zu Prozessbeginn hatten die Angeklagten die Tat im Wesentlichen gestanden. Ein 17- und ein 18-Jähriger gaben jedoch an, wegen ihres Alkoholkonsums Erinnerungslücken zu haben. Im März dieses Jahres hatten sie sich der Polizei freiwillig gestellt, weil sie eigenen Angaben zufolge «ein schlechtes Gewissen hatten». Der Vorfall war damals von einer Überwachungskamera festgehalten worden. Gegen das Urteil ist Revision möglich. (ddp)