Le Vernet. . Vier Monate nach dem Germanwings-Absturz in den französischen Alpen gedenken Angehörige vor Ort der Opfer. Lufthansa-Chef Spohr kam nicht.
Mehrere hundert Angehörige der Opfer der Germanwings-Katastrophe haben in den französischen Alpen um die Toten getrauert. "Wir sind auch hier, um Abschied zu nehmen", sagte ein Geistlicher am Freitag bei der Gedenkfeier im kleinen Ort Le Vernet in der Nähe der Absturzstelle. Anschließend wollten die Hinterbliebenen sich zur Andacht auf dem Friedhof zurückziehen. Dort wurde ein Gemeinschaftsgrab für die sterblichen Überreste angelegt, die sich nicht mehr einzelnen Opfern zuordnen ließen.
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"Das ist ein sehr starker Moment", sagte Präfektin Patricia Willaert. Nach Angaben der Präfektur fand die Beerdigung bereits am Donnerstag statt. Im Vorfeld war die Rede von einer Beerdigung am Freitag gewesen.
Lufthansa-Chef nahm nicht an Gedenkfeier teil
Germanwings-Flug 4U9525 war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in einem Berg zerschellt. Die Ermittler halten es für erwiesen, dass der Copilot die Maschine absichtlich auf Crashkurs steuerte und sich und 149 weitere Menschen an Bord in den Tod riss.
Lufthansa-Chef Carsten Spohr nimmt wegen des Streits um das Schmerzensgeld und nach Kritik an seinem eigenen Verhalten nicht an der Gedenkfeier zur Germanwings-Katastrophe in den französischen Alpen teil. "Er hat aufgrund der angespannten Atmosphäre entschieden, nicht vor Ort zu sein", sagte ein Sprecher des Luftfahrt-Konzerns am Freitag in Frankfurt. Die Lufthansa, Mutterkonzern von Germanwings, bestätigte damit Angaben von "Spiegel Online". Für Aufsehen hatte zuletzt ein offener Brief der Angehörigen der Opfer aus Haltern gesorgt, in dem Spohr scharf kritisiert wird.
Trauer um Germanwings-Opfer
Es sei wichtig, dass die aktuelle Diskussion die würdevolle Atmosphäre nicht belaste, sagte der Lufthansa-Sprecher. An der Trauerfeier in der nahe der Absturzstelle gelegenen Gemeinde Le Vernet nähmen Germanwings-Geschäftsführer Thomas Winkelmann und Lufthansa-Finanzvorstand Simone Menne teil. (dpa)