London. Die Proteste gegen eine umstrittene Londoner Werbekampagne zeigen Wirkung: Die Werbe-Kontrollbehörde verbietet die Kampagne in ihrer jetzigen Form.

Eine umstrittene Werbekampagne für Proteinpulver muss vorerst aus der Londoner U-Bahn verschwinden. Die Werbe-Kontrollbehörde ASA hat Untersuchungen gegen die Kampagne eingeleitet, die auf Plakaten eine leicht bekleidete, schlanke Frau im Bikini zeigt und dazu die Frage: "Are you Beach Body ready?" ("Hast du schon deinen Strandkörper?").

"Sie kommen in den nächsten drei Tagen runter", teilte die ASA mit und nannte Bedenken wegen Abnehm-Versprechen in der Werbung. Die Kampagne könne "in ihrer derzeitigen Form nicht wieder erscheinen".

Passanten ärgerten sich über Plakaten

Die eingeleitete Untersuchung soll unter anderem klären, ob die Kampagne sozial unverantwortlich ist. Die Behörde steht nach eigenen Angaben mit dem Anbieter Protein World in Kontakt und hat die Kampagne auch mit der Firma diskutiert.

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Zahlreiche Plakate hingen in U-Bahn-Stationen und -Zügen in der britischen Hauptstadt und hatten viele Passanten verärgert. Bei der ASA gingen nach eigenen Angaben 360 Beschwerden ein.

Gegner wollten ihren Strandkörper präsentieren

Kritiker meinten, die Werbung sei sexistisch und stufe Frauen zum Objekt herab. Viele Menschen würden sich angesichts der Plakate physisch minderwertig fühlen, meint Charlotte Baring, die eine Onlinepetition für die Entfernung der Plakete gestartet hatte. Am kommenden Samstag wollten alle Gegner der Werbung ihren Strandkörper im Londoner Hyde Park zeigen - in Kleidung, in der sie sich wohlfühlen.

Der Marketingchef der Firma Protein World, Richard Staveley, sagte dem Fernsehsender ITV, die Kampagne frage Frauen lediglich, ob sie ihre Ziele erreicht hätten. Er gab an, die Firma habe wegen der Kampagne sogar eine Bombendrohung erhalten. (dpa)