Düsseldorf. . Die Jugendkriminalität hat in NRW einen historischen Tiefstand erreicht. Seit 41 Jahren habe es nicht mehr so wenige Jugend-Straftaten gegeben, erklärte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2011. Dafür stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche stark.
Weniger Gewalttaten, Rückgang bei der Kinder- und Jugendkriminalität, aber mehr Diebstahls- und Einbruchskriminalität. So fasste Innenminister Ralf Jäger die Eckpunkte der Kriminalstatistik für das Jahr 2011 zusammen. „Das ist eine Bilanz mit Licht und Schatten. In wichtigen Bereichen der Kriminalitätsbekämpfung zeigen die Initiativen der NRW-Polizei Erfolge“, erklärte Jäger.
Die Polizei registrierte im Jahr 2011 rund 1,51 Millionen Straftaten. Das sind laut Jäger rund 69.000, also 4,8 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Aufklärungsquote betrage weiter rund 50 Prozent.
Die größte Zunahme mit 50.000 Fällen gab es bei der Diebstahlskriminalität. Im Jahr 2011 wurden mit 689.114 Diebstahlsdelikten 7,8 Prozent Fälle mehr erfasst als im Jahr davor.Vor allem bei Wohnungseinbrüchen und Taschendiebstählen gab es deutliche Steigerungen.
Zahl der Wohnungseinbrüche stieg um 12,5 Prozent
Von Wohnungseinbrüchen sind in NRW fast alle Städte und Gemeinden betroffen. 50.368 Einbrüche in Häuser oder Wohnungen sind in der Kriminalstatistik verzeichnet. Das ist eine Zunahme von 12,5 Prozent (plus 5599). Ins Blickfeld der Ermittler gerieten besonders internationale Einbrecherbanden. Sie verüben nach Angaben des Innenministeriums über Ländergrenzen hinweg viele Straftaten, vor allem Einbrüche und Taschendiebstähle.
Die Zahl der gemeldeten Taschendiebstähle stieg deutlich um 12000 auf mehr als 52000 an. Das ist eine Steigerung von 29 Prozent.
Eine gute Entwicklung gibt es offenbar bei der Jugendkriminalität. Von den insgesamt 494013ermittelten Tatverdächtigen waren laut Jäger 124953 unter 21 Jahre alt. Das sei ein Anteil von 25 Prozent und damit der niedrigste Stand seit 41 Jahren. „Das Bild der Jugendkriminalität in der öffentlichen Wahrnehmung und in der Realität stimmt nicht überein“, sagte Jäger. „Fälschlicherweise wird behauptet, dass die Jugendkriminalität weiter zunimmt. Das ist nicht wahr.“
Rückläufig ist auch die Zahl der Gewaltdelikte. Sie sank um 2,0 Prozent auf 50009 Taten .Mord und Totschlagsdelikte habe die Polizei zu fast 98 Prozent aufgeklärt Es gab mit 136 Morden und Mordversuchen sechs weniger als 2010.