Duisburg. .
Die Zahl der Metalldiebstähle steigt laut Polizei bundesweit an. Auch in Duisburg schlagen Täter vermehrt zu – bevorzugt auf Friedhöfen, Baustellen und Anlagen der Deutschen Bahn. Auch Kleingärtner klagen immer öfter ihr Leid.
Zu den Betroffenen zählt Ute Grun. Die 69-Jährige aus Rahm ist seit 15 Jahren Mitglied beim KGV Neuland an der Aakerfährstraße in Duissern. Dort schlugen Metalldiebe neulich in großem Umfang zu: In 50 der 137 Gärten fehlten nach dem Beutezug allerlei Gegenstände aus Metall. Bei Familie Grun waren es Wasserhähne und -leitungen, bei anderen Kleingärtnern Kupferdachrinnen, Fallrohre oder Kabel. Bereits vor einem Jahr waren Einbrecher in die Laube der Gruns eingestiegen und hatten Messingkessel mitgehen lassen. „Darunter Familien-Erbstücke, der individuelle Schaden lässt sich nicht wieder gut machen“, so Ute Grun.
Kleingartenvereine können sich kaum schützen
Es ist für alle Kleingartenvereine schwer, sich gegen Metalldiebe zu schützen. Die soziale Kontrolle wie in Wohngebieten durch aufmerksame Nachbarn entfällt dort. Die Beschäftigung professioneller Wachdienste ist für die Vereine nicht bezahlbar. „Ich will aber künftig nicht ständig ängstlich sein, sonst habe ich an unserem Kleingarten ja gar keinen Spaß mehr“, so Grun.
Duisburgs Polizeisprecher Stefan Hausch rät allen Kleingärtnern und anderen Betroffenen, jeden einzelnen Fall von Metalldiebstahl bei der Polizei anzuzeigen. „Leider scheint es das für sehr viele eine Hemmschwelle zu geben. Wir können aber nur dann etwas tun, wenn die Fälle auch angezeigt werden.“
"Wegen Metalldiebstahl kommt niemand in U-Haft"
In der Nacht auf den gestrigen Freitag konnte die Polizei zwei Metalldiebe in Hochfeld festnehmen, die auf der Fröbelstraße abgestellte Metallhülsen gestohlen und in den Kofferraum ihres Pkw verladen hatten. Die beiden Duisburger (35 und 43) waren bereits zuvor wegen vergleichbarer Delikte in Erscheinung getreten. „Sie sind aber wieder auf freiem Fuß. Wegen Metalldiebstahl kommt niemand in U-Haft“, so Hausch. Es wurde Strafanzeige erstattet.
Auf der Suche nach den Tätern ist die Polizei hingegen in einem Fall von Metalldiebstahl in Friemersheim: Aus der Lagerhalle einer Recyclingfirma auf der Kruppstraße wurden in der Nacht auf Donnerstag 400 Kilo Messingschrott gestohlen. Die Polizei sucht Zeugen: 0203/2800.