Bonn.
Bundespräsident Christian Wulff hat eine Liste seiner Ferienaufenthalte als niedersächsischer Ministerpräsident sowie als Staatsoberhaupt bei befreundeten Unternehmern veröffentlicht. Nach der von Wulffs Anwälten am Sonntag verbreiteten Aufzählung war er in seiner Zeit als Regierungschef zwischen 2003 und 2010 insgesamt sechs Mal bei befreundeten Familien zu Gast.
Alle Aufenthalte, die überwiegend zusammen mit den Freunden verbracht worden seien, hätten keinen Bezug zu seinen öffentlichen Ämtern gehabt, heißt es in der Anwaltserklärung. Als Bundespräsident hatte er zudem 2010 eine Ferienanlage des Unternehmers Carsten Maschmeyer auf Mallorca genutzt. Für diesen Aufenthalt bezahlte Wulff. Offen blieb zunächst, ob Wulff auch für die in der Liste genannten Urlaube Geld überwies.
Der Liste zufolge war die Familie Wulff 2003 und 2004 sowie zum Jahreswechsel 2009/2010 bei der Unternehmerfamilie Geerkens in Spanien und in den USA zu Gast. Von Geerkens hatte Wulff seinen umstrittenen Haus-Kredit bekommen. Eine Geschäftsbeziehung zu Egon Geerkens hatte Wulff auf einen Anfrage der Grünen hin verneint. Der 500.000-Euro-Kredit wurde Wulff zufolge von Geerkens Ehefrau gewährt.
Im Jahr 2008 war das Ehepaar Wulff ferner in Italien bei Wolf-Dieter Baumgartl zu Gast, einem Finanzunternehmer. 2008 und 2009 machte Wulff bei einem Unternehmerpaar auf der Nordseeinsel Norderney Urlaub.